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Auf der Uferpromenade kamen mir Dutzende Menschen in schwarzen Tauch-
eranzügen entgegen. Sie trugen schwere Sauerstoff-Flaschen auf dem Rücken
und Schwimmflossen in den Händen. Ihre Rücken schienen gramgebeugt und ihre
Gesichter zeigten den Ausdruck totaler Verzweiflung. Es schien keinen Spaß zu
machen im Bodensee zu tauchen. Sie kamen wohl von einem Tauchkurs. Beim
Baden waren mir schwarze Bündel aufgefallen, die planlos im Wasser trieben und
bei genauem Hinsehen als Taucher zu erkennen waren.
Auf der Terrasse vor dem kleinen Lokal saßen schon die Grauhaarigen. Sie
rückten zusammen, um mir Platz zu machen. Nachdem ich ein Weizen geordert
hatte, ging es sofort los.
»Woher ...?«Der Erste hielt es nicht mehr aus. Die Neugier hatte ihn gepackt.
Die anderen sahen mich aufmerksam an. Ich erzählte es ihnen. Sie staunten.
Und sie fragten. Und ich antwortete. Als ich beim zweiten Weizen und fast schon
am Bodensee war, erkundigte sich einer:
»Und Pannen?«
»Nö.«
Verblüfftes Schweigen.
Ich wollte sie nicht enttäuschen. Die Luftmatratze fiel mir ein.
EingroßesAufatmenentstandamTisch.DagabeseinProblem.Dasverlangte
nach Lösungen. Die beste Lösung wäre sicherlich eine neue Luftmatratze. Aber
wo gab es das günstigste Angebot. Kenntnisse wurden ausgetauscht, Vorschläge
diskutiert. Ich trank mein drittes Weizen.
Diese Hilfsbereitschaft überwältigte mich. Sie machte mich froh und glücklich.
Oder lag das an dem vielen Bier?
Die Grauhaarigen hatten sich auf einen Vorschlag geeinigt. 15 Kilometer
landeinwärts gab es einen Restpostenhandel. Zu dem müsste ich fahren. Und sie,
sie müssten jetzt nach Hause.
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