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So ziehe ih mit meinen Münzen, die ih siherheitshalber in ihren durhsihtigen
Hüllen an der Innenseite meiner Jake eingenäht habe, durh Arusha, um ein Gefühl
für einen potenziellen Goldtaush in Afrika zu bekommen. An einer Autowerkstat
versammeln sih sofort zwanzig Afrikaner, die alle neugierig die drei goldshim-
mernden Taler in der Innenseite meiner Jake bestaunen. Die Neugierde bei so viel
Glitzer ist groß, bis jemand Zweifel anmeldet. »Ih glaube dir kein Wort, die Taler
sind niht eht!«
Ih kontere, dass es ehtes Gold sei und ih diese Taler gegen etwas anderes
taushen möhte. Die Menge laht und einer zeigt sogar mit dem Finger auf mih.
Ih werde als weißer Hohstapler geoutet und trotz High-Five-Handshlägen und viel
Gelähter kann ih meine Glaubwürdigkeit niht mehr herstellen. Wenig später trefe
ih Onzen am Straßenrand. Er sieht aus wie der halbseidene und reht unseriöse
Verkäufer an der Straßeneke, dem man NICHT trauen sollte. Eine zehn Zentimeter
lange Narbe über der linken Wange tut ein Übriges. Unseriös trift Unseriös, denke
ih mir, da muss doh was gehen!
Ih zeige ihm vorsihtig die drei Goldtaler in meiner Jake und biete sie ihm zum
Taush an. Onzen shaut interessiert und zeigt mir zwei Edelsteine, Tansanite, die
blau-lila funkeln und mir wirklih gefallen. Ih habe in vershiedenen Reiseführ-
ern über diese Edelsteine gelesen. Sie werden seit den 60er Jahren ausshließlih in
Tansania abgebaut und haben in westlihen Ländern angeblih otmals den doppel-
ten Wert wie in Tansania selbst. Ih bin neugierig, aber Onzen wiederholt ständig:
»Geld, Geld, gib mir Geld dafür!«
So geht der Tag mit weiteren Absagen dahin. Ih trefe Kinder mit einem Fahrrad,
die es niht mal gegen 5000 Dollar in Gold eintaushen möhten, und eine Gruppe
junger Männer, die selbst ihre Sportshuhe dafür niht hergeben würden. Die
Erklärung ist immer dieselbe: Erstens sehen sie mih als potenziellen Hohstapler,
der ihnen Fälshungen andrehen will, und zweitens taushen sie niht gerne, sondern
brauhen Geld. Ih entsheide mih, das Goldanbieten auf der Straße abzubrehen,
da ih hier niemandem auf die Füße treten möhte.
Mein Taxifahrer Baraka erklärt mir die Situation. Die Passanten in Tansania
taushen grundsätzlih niht gerne, da Geld für sie einen viel größeren Wert darstellt
als irgendwelhe Waren. Was hilt ihnen bei ihrem tagtäglihen Kampf ums Über-
leben irgendein Taushgegenstand, wenn sie sih damit niht direkt ein Mitagessen
kaufen können. Das Land gehört zu den dreißig ärmsten Ländern der Welt. Das mon-
atlihe Pro-Kopf-Einkommen liegt bei gerade mal hundert Euro, und jeder drite Bür-
