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entdeken, die ih dort in weiser Voraussiht angebraht habe. Wer würde da niht
weih werden?
Es ist der 25.5., genau 11.10 Uhr, als ih an Jim Rogers' Haustür oder besser gesagt,
an der Tür seines Anwesens in Singapur klingele. Ein Hausmädhen führt mih in
ein Besprehungszimmer, das mit asiatishen Kunstgegenständen geshmükt ist. Ih
warte zehn Minuten, bis ein knapp 1,65 Meter großer, älterer, aber reht sportliher
Mann den Raum betrit, Hallo sagt und sofort zur Sahe kommt:
»Hast du die Jade mitgebraht?«
»Ja!«
»Lass mal sehen.«
»Hier, zwei wirklih shöne Kunstgegenstände aus Jade.«
»Sieht niht gerade nah guter Jade aus.«
»Doh, hier sind die Zertiikate.«
»Die sind unwihtig!«
Niht zu fassen! Wie siher war ih mir gewesen, dass sih hier ein total euphor-
ishes Taushgespräh entwikeln würde, unterbrohen nur von dem Geräush knal-
lender Champagnerlashen und dem Autrit atraktiver Hausmädhen, die mir un-
aufdringlih kleine Kaviarhäpphen in den Mund shieben.
Und dann das. Ein knallhartes Geshätsgespräh, bei dem man höllish aufpassen
muss, niht mit leeren Händen nah Hause zu gehen. Ih merke, dass Jim alles
shlehtreden wird, was ih ihm anbiete, um seine eigene Position zu stärken. Aber
glükliherweise tauht sofort das Bild der Frau vor meinem inneren Auge auf, die in
Dharavi Slum in Mumbai Shüsseln taushte. Und sie lüstert mir ins Ohr:
»Benimm dih bei jedem Taushhandel immer so, als wärst du total unzufrieden!«
Ih bekomme sofort Gelegenheit, diese Worte in die Tat umzusetzen, denn Jim bietet
mir soeben zwei Goldtaler an, jeder eine Unze Gold. Wenn man bedenkt, dass eine
Unze Gold einen Wert von ungefähr 1500 US-Dollar besitzt, ist das gar niht mal so
wenig. Trotzdem besinne ih mih auf die Worte der Frau im Slum und gebe mih un-
zufrieden. Im selben Zug lege ih - ZACK! - mit dem Drei-Kilo-Jade-Stein nah, der
sih plötzlih und wie von Zauberhand vor uns auf dem Kristalltish beindet. Jim
shaut mit großen Augen auf die Jade. Mit einem Nahshlag hat er niht gerehnet.
Jetzt brökelt die Shale des knallharten Geshätsmanns, denke ih, als er sagt:
»Was ist das?«
 
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