Travel Reference
In-Depth Information
nur noh ungefähr 2000 Einwohner in der Stadt, die allerdings inzwishen etlihe
ungewöhnlihe Mitbewohner bekommen haben. Überall auf den Tempeln wohnen
Horden von Afen, die den Komplex fest im Grif halten.
Als ih mein Hawaii-Bild mit Haus, Hula-Hula-Mädhen und Blumenrahmen aus
meinem Ruksak hole, um einen Hampi-Hawaii-Vergleih zu mahen, reißt sofort
ein Afe das Bild an sih. Ein wildes Tauziehen um das erträumte Hawaii-Haus be-
ginnt zwishen dem Afen und mir. Was will der Afe nur damit, shließlih hat er
doh ein Zuhause? Sheinbar geht es ihm mehr um die Plastikblumen, die den Rah-
men des Bildes shmüken. Das Tauziehen indet erst ein Ende, als er merkt, dass
die Blumen ziemlih shleht shmeken und das zerbissene Bild niht mehr so sexy
aussieht. Ih bin ziemlih genervt von diesem Afen, da mih das Aloha-Bild bis zu
meinem Ziel auf Hawaii als Motivationshilfe begleiten soll. Einmal draufgeshaut
auf das, was mih auf der shönen Insel hofentlih erwartet, und alle Shwierigkeiten
sind verblasst. Nun sieht der Blumenshmuk leider aus wie alte Friedhofsblumen,
die wohenlang kein Wasser mehr gesehen haben. Shade.
So geht der erste Tag auf meiner Taushraush-Reise, an dem ih mih ganz dem
Sightseeing hingegeben habe, zu Ende. Auh wenn das Bild kaput ist, ih habe
diesen Tag genossen. Zum ersten Mal seit Wohen konnte ih mir ein wenig Urlaub
gönnen und mih tatsählih entspannen.
Dann allerdings wird es Zeit, und ih springe in den nähsten Bus, um zwanzig
Stunden später in der südindishen Millionenmetropole Bangalore anzukommen. Zur
Seidenfabrik fahre ih mit dem Taxi. Während der Fahrt erzählt mir der Taxifahrer
von den Lebensumständen in der Region. Er erzählt davon, dass es seit sehs Jahren
niht mehr geregnet habe und dass diese Gegend zu den ärmsten in ganz Indien ge-
höre. Ein Blik aus dem Fenster liefert mir die Bestätigung für das, was er sagt: ver-
dorrte Landshaten und überall Armut. Die Straßenränder gleihen Müllhalden und
Kloaken. Anstelle der vielen Autos, die Goa bevölkerten, sehe ih hier fast nur Fahr-
radfahrer. Alles wirkt sehr haotish. Überall sind Menshen, viele davon unglaub-
lih arm, die sih hier mit irgendwelhen Tätigkeiten das Notdürtigste zusammen-
verdienen. Ih frage mih, ob ih ausgerehnet an diesem Ort versuhen sollte, mih
weiter hohzutaushen. Die Menshen haben hier wirklih andere Probleme.
Mit einem unguten Gefühl betrete ih die Seidenfabrik, in der ungefähr zwanzig
Frauen zwishen lautstarken Mashinen, in großer Hitze und bei shlehter Beleuh-
tung vershiedene Arbeiten in der Seidenproduktion verrihten. Hier geht es ganz of-
fensihtlih niht um Gewerkshat, 35-Stunden-Wohe oder Betriebsrat, hier sitzen
 
Search WWH ::




Custom Search