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habe, erklärt mir, dass Tuk Tuks niht über die Grenzen der Bundesstaaten trans-
portiert werden dürfen. Ein Tuk Tuk aus Goa darf nur in Goa fahren und ein Tuk
Tuk aus Kerala nur in Kerala. Ohne Wenn und Aber. Einmal über die Landesgrenze,
und der Spaß ist vorbei, keine Ausnahmen möglih - erst reht niht, wenn der Bes-
itzer keinen Wohnsitz in Indien hat und das Tuk Tuk niht gekaut, sondern getaus-
ht wurde. Mir wird klar, dass ih keine Chance habe, dieses Tuk Tuk zum Seiden-
produzenten zu bringen. Es ist shon shwierig genug, meine Taush-Ideen in die Tat
umzusetzen, wenn dann aufgrund der untershiedlihen Kulturen noh unerwartete
Shwierigkeiten hinzukommen, ersheint mir mein Vorhaben wie eine riesige Wand,
an der ih verzweifelt hohshaue und die einfah immer höher wird, wenn ih mih
gerade ein Stükhen hohgezogen habe.
Ih klage Raj erneut meine Probleme, und tatsählih indet er jemanden, der
meine Probleme mit den indishen Geplogenheiten verstehen kann, da er viel Kon-
takt mit Europäern hat und ihre Sihtweise kennt. Er hat Mitleid mit mir. Nah lan-
gen Gesprähen über die Sakgasse, in der ih mih beinde, bietet er mir tatsäh-
lih an, das Tuk Tuk selbst zu übernehmen, um es zu einem späteren Zeitpunkt
zu verkaufen. Dann rut er den Seidenproduzenten in Bangalore an und bestellt
von seinem Geld für mih so viel Seide, dass sie dem von ihm geshätzten Wert des
Space-Tuk-Tuks entspriht. Angeblih kann ih nun nah Bangalore fahren, um die
Seide dort abzuholen. Ih bin immer noh vorsihtig und bleibe zurükhaltend. Wer
sagt mir, dass sih alle Beteiligten in zwei Tagen noh an dieses Telefonat erinnern
können? Wer sagt mir, dass der Seidenproduzent Rajs Anliegen rihtig verstanden
hat? Und wer sagt mir, dass die Situation in zwei Tagen niht aus irgendwelhen
Gründen shon wieder eine komplet andere ist?
Im Herzen Indiens: Seide, Armut und sechs Jahre Trockenheit
Trotz dieser Zweifel steige ih in den Nahtbus Rihtung Bangalore und shlafe
auf einer Pritshe ohne Kissen und Deke meine Ershöpfung der letzten Tage aus.
Nah einer langen Nahtfahrt mahe ih vormitags einen Zwishenstopp in Hampi.
Auf über 26 uadratkilometer liegt eine unübershaubare Anzahl von Tempeln, die
natürlih alle besihtigt werden wollen, denn Hampi war zwishen dem 14. und
16. Jahrhundert die Hauptstadt des bedeutenden hinduistishen Königreihs Vijay-
anagar und hate zu seiner Blütezeit fast eine halbe Million Einwohner. Heute leben
 
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