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Ih kenne diese Unterhaltungen zur Genüge von mir und meinen Freunden, als wir
Anfang zwanzig waren. So etwas aus dem Mund potenzieller Großeltern zu hören
kommt mir allerdings vor, als häte da eine gewisse Entwiklung niht statgefunden.
Eine Muter mit ihren beiden pubertierenden Kindern sitzt neben mir. Irgendwann
dreht sie sih einen Joint und geht mit den beiden Kids zum Kifen auf Armins neuen
Balkon. Kurze Zeit später liegt eine der Töhter mit ihrem Freund knutshend im
Nahbarzimmer auf dem Bet. Mihel empört sih und sagt zu Armin, dass er diese
Orgie im Nahbarzimmer niht akzeptieren würde. Armin laht laut.
»Lass sie Spaß haben, wir wollen doh alle Spaß. Außerdem sind Swinger-Clubs
noh immer der beste Ort für einen ehten Austaush.«
Dabei laht er zynish zu mir herüber als Anspielung auf mein Gerede vom
Taushen und Austaush. Ih kontere und will ihm erklären, dass er von einem ehten
Austaush bestimmt keine Ahnung hat. Doh er fällt mir sofort ins Wort. Ih mahe
es genauso. »Lass mih ausreden!«
Noh bevor ih den Satz beendet habe, fällt er mir wieder ins Wort. Ih kontere so-
fort.
»Lass mih ausreden, wenn du dih mit mir unterhalten willst!«
Armin murmelt irgendetwas Sinnloses vor sih hin, wobei er aber unsiher grinst.
Kurze Zeit später verlasse ih das Haus, ohne mih zu verabshieden. Ih shaue
mih um und sehe Armin oben auf dem Dah ein pompöses Feuerwerk anzünden,
während er lauthals laht und die Gäste klatshen.
Zurük im Hostel, fehlt mir jede Energie, weiter an einen Tuk-Tuk-Taush zu denken.
Wo gerate ih hier eigentlih hinein, nur weil ih etwas taushen will? Ih hate mir
Goa als liebevollen Ort mit Althippies vorgestellt, die Menshlihkeit und gegenseiti-
gen Austaush leben. Aber sheinbar gerate ih nur an Menshen, die diesen Ort als
Platform für ihre Proilneurosen nutzen.
Nahdem ih das Erlebte einigermaßen verdaut habe, entsheide ih mih dafür,
Kontakt zu Tamara aufzunehmen, die mit dem Fahrrad durh Indien fährt. Und tat-
sählih möhte Tamara mir einen potenziellen Taushpartner vorstellen. Also mahe
ih mih auf nah Palolem Beah in Südgoa. Ih bin erleihtert, Anjuna den Rüken
zu kehren und so eine deprimierende Etappe in Sahen Taushraush hinter mir zu
lassen.
Tamara trefe ih in einer Strandbar, wo sie mir Panta vorstellt, einen 53-jährigen
Inder mit der Anmutung eines Gurus. Er wirkt sehr entspannt, redet eher leise und
bedaht und hat dieses zufriedene Dauerläheln im Gesiht.
 
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