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was Besonderes wahrgenommen worden wäre, es sei einfah ganz normal gewesen.
Niemand häte das Taushen als typish für die Hippie-Kultur betrahtet.
Dann erzählt mir Mihel von dem fehlenden Austaush mit seinem Sohn, der in
meinem Alter, also auh 34, sei, und in Deutshland sehr bürgerlih lebe und in der
IT-Branhe arbeite. Er erzählt, dass es seinem Sohn ot unangenehm sei, dass sein
Vater als Alt-Hippie in Goa lebe. Und das, obwohl er selber inzwishen längst niht
mehr nur Hippie-Freunde habe. Er sei demnähst auf die Party eines Freundes ein-
geladen, und der sei sogar Millionär. Wie auh immer, sein Sohn meide den Kontakt
mit seinem Vater lieber.
Mihel nimmt einen tiefen Zug von seiner indishen Zigarete, die er immer wieder
mit einem übergroßen Feuerzeug von fast zehn Zentimetern Länge anzündet, und
shaut shweigend und nahdenklih aufs Meer. Ih bekomme den Eindruk, dass ein
spannender Mensh neben mir sitzt, der sih vor dreißig Jahren viel getraut hat, weit
gereist ist, um ein komplet neues Lebensmodell zu leben. Doh die Konsequenzen
seines damaligen Ausstiegs hat Mihel siherlih niht vorausgesehen.
Ih ziehe mit meinem Sak voll Tee auf den Shultern unter der Mitagssonne auf dem
Anjuna Beah weiter, da Mihel leider kein Tuk Tuk besitzt, das er taushen kön-
nte. Vor einer Ansammlung von Strandhüten, die auf hohen Bambuspfählen stehen
und über den Strand emporragen, bleibe ih stehen. Vielleiht inde ih ja in einer der
Hütten einen Taushpartner mit Tuk Tuk. Ih kletere einige der Leitern hinauf und
trefe shließlih in einer der Bambushüten auf Toas, einen Fashion Designer aus
Berlin, der ein paar Jahre jünger ist als ih. Toas wirkt mit seinen kurzen Haaren
und lediglih mit einem orangen Tüll-Tuh bekleidet wie ein asiatisher Mönh auf
mih. Zwar hat auh er kein Tuk Tuk im Angebot, er tausht mir aber ein Kilo Tee
gegen eine tragbare Lautspreherbox.
Mit Box und Tee ziehe ih weiter zur nähsten Strandbar. Die mitlerweile nur
noh vier Kilo Tee und die Lautspreherbox werden in der Mitagshitze immer
shwerer, so dass ih den ganzen Sak am liebsten gleih ins Meer werfen würde.
Trotz der spannenden Menshen, die ih am Strand trefe, maht mir mein Taus-
hraush gerade überhaupt keinen Spaß mehr. Wie soll ih jemals aus diesem Tal der
Tränen herauskommen?
An der Strandbar sprehe ih Christopher an, einen französishen Aussteiger, dem
das wilde Leben anzusehen ist. Er ist vielleiht gerade mal vierzig, aber seine Haut
wirkt verlebt, und ihm fehlen ein paar Zähne. Er arbeitet hier als Tandem-Paraglider
für Touristen. Und ehe ih mih versehe, beinden wir uns zusammen im Tandem-
 
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