Travel Reference
In-Depth Information
5. Tassen als Bausteine: Mit zehn übereinandergestapelten Tassen lässt sih
mit ein wenig Fingerspitzengefühl der Shiefe Turm von Pisa nahbauen. Bei
zehn Tassen ist allerdings Shluss, dann neigt sih der Turm zu stark.
Da sih die gesamte Versuhsreihe für die alternativen Verwendungsmöglihkeiten
eines Service nur ein einziges Mal durhführen lassen, war ih froh, auf ein billiges
Porzellan-Set von einem Laden an der Eke zurükgegrifen zu haben. Das Test-Ser-
vice war am Ende komplet zerstört, aber es ist bewiesen: Alle oben aufgeführten Ver-
wendungsmöglihkeiten funktionieren ausgezeihnet.
Gerüstet mit neuen Argumenten und bepakt mit meinem Taushgut, fahre ih nun
täglih nah Manhatan, um die Sahen unters Volk zu bringen.
Manhatan überwältigt mih. Die unzähligen Hohhäuser, das hohe Tempo der
Menshen, jede Eke sheint komplet anders als die vorherige zu sein. Mal Litle
Italy, dann SoHo, Central Park, Wall Street, und dann der Broadway, wiederum niht
weit entfernt vom East Village, und so weiter. Auf dieser Insel, die den zentralen
Stadteil von New York City bildet, sieht man die ganze Welt im Zeitrafer. Aber
welhe Eke ist am taushfreudigsten?
Ih entsheide mih für die Wall Street. Hier müssten doh viele reihe Leute her-
umlaufen, die den ganzen Tag damit beshätigt sind zu taushen oder, wie man hier
sagen würde, zu traden. Sollten die Broker und Investoren, nahdem sie den ganzen
Tag mit abstrakten Zahlen hantiert haben, nah Feierabend niht Lust bekommen,
mal etwas ganz Handfestes zu taushen, eine historishe Uhr zum Beispiel oder ein-
en Reisegutshein?
Meine ersten Taushversuhe gestalten sih allerdings etwas shwierig, da vor al-
lem Touristenmassen an mir vorüberziehen, die im Minutentakt durh die Wall Street
geshleust werden. Sie antworten mir auf Chinesish oder Italienish und haben in
der Regel niht mehr im Angebot als eine soeben gekaute Postkarte.
Doh dann trefe ih Barry, einen Amerikaner um die fünfzig, der von meiner
Taushaktion angetan ist, da er selbst gerne tausht. Er erzählt mir, dass er vor kur-
zem bei seinem Handyanbieter Shulden hate, weshalb er bei der Hotline des An-
bieters anrief und der Sahbearbeiterin anbot, ihr ein Lied zu singen. Unglaublih,
aber der Deal funktionierte, Barry hat sein Lied gesungen, und die Shulden wurden
vergessen.
Ih bin beeindrukt, dass in unserer kommerziellen Welt und besonders in den
USA so ein unkonventioneller Taush möglih ist. Barry erzählt mir weiter, dass er
 
Search WWH ::




Custom Search