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Sherz mit mir erlaubt? Eine Antwort inde ih natürlih niht, unter anderem auh
deshalb, weil laut vorbeirasende LKWs jeden Gedanken sofort zerstreuen.
Doh dann fällt mir eine dunkle Limousine mit getönten Sheiben auf, die langsam
herangefahren kommt. Die Beifahrertür geht auf, und hinter einer großen Sonnen-
brille ersheint Ruslana. Unglaublih, sie hat ihr Versprehen eingehalten. Nah
einem in der Popbranhe üblihen Küsshen links und Küsshen rehts holt sie ein
Gemälde aus der Limousine. Es ist circa 80 x 50 Zentimeter groß, hat einen kitshigen
Goldrahmen und ein noh kitshigeres Motiv, eine Kirhe aus Ruslanas Heimatort.
Ganz ehrlih, das Gemälde häte auh bei meiner Großoma 1976 in ihrem Flur auf
brauner Tapete zwishen Porzellanengelhen hängen können, ohne dass es jemandem
sonderlih aufgefallen wäre. Mir wird bewusst, dass ih mih auf einen Taush ein-
gelassen habe, von dem ih nun niht mehr zurüktreten kann. Ih muss das Bild neh-
men, egal, ob ih mih damit hoh-, runter- oder sonst wohin taushe. Ih mahe gute
Miene zum Kitshbild und überreihe ihr das »Wolfsgemälde«. Vielleiht hat Ruslana
einfah gemerkt, dass das mit dem Wolf gelogen war? Wie auh immer, der »Wolf«
wird in die Limousine geshoben, Ruslana gibt mir noh ein Küsshen und rausht
ab zum Flughafen, um ihr Trefen mit dem kasahishen Präsidenten abzuhalten. Ih
gehe mit dem Kitshgemälde in mein Apartment und versuhe erfolglos, mih mit
ihm anzufreunden.
Die letzten Stunden vor meinem Ablug nah Portugal zu Peter nutze ih für einen
weiteren Besuh bei einer Wahrsagerin, um mir noh eine kleine Motivation für die
restlihen siebzig Tage des Taushraushs zu holen.
Ih besuhe die Wahrsagerin Lilia Romanova im 23. Stok eines Hohhauses. Eine
korpulente Dame um die fünfzig im mystishen Wahrsager-Outit (Elvis-Presley-
Strethanzug mit Sternspitzen am Ende der Ärmel). Meine Frage ist präzise gestellt:
Werde ih es shafen, in siebzig Tagen ein Haus auf Hawaii zu ertaushen? Lilia be-
fragt ihre Tarotkarten und sagt sofort:
»Sorry, aber mit dem Haus auf Hawaii wird es nihts.«
Wie bite? Werden Wahrsager niht normalerweise von ihren Kunden bezahlt,
damit sie in einer Lebenskrise irgendwie Hofnung tanken können, frage ih mih?
Deshalb bite ih Lilia, ihr magishes Pendel zu befragen. Tarotkarten können sih
ja shließlih mal irren. Lilia shwingt ihr Pendel und shaut mih ernst an:
»Wenn du tatsählih ein Haus bekommen solltest, dann deinitiv niht auf
Hawaii!«
