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Aber ein Rundgang durh die Straßen wird zur Entäushung, da trotz der National-
itätenvielfalt nur wenige Passanten English sprehen und niemand auh nur daran
denkt, etwas mit mir zu taushen. Entäusht plane ih meine Weiterreise in die
ukrainishe Hauptstadt Kiew, wo es viele neureihe Millionäre geben soll, die nah
dem Zusammenbruh des Kommunismus Anfang der 90er Jahre rihtig viel Geld mit
Öl gemaht haben sollen, oder mit anderen Geshäten, über die man niht gerne
spriht.
Kurz bevor ih aufbrehen will, bekomme ih völlig überrashend eine E-Mail von
einem Peter aus Portugal, der sih verspätet auf meinen verzweifelten Taushaufruf
in Deutshland meldet. Ih rufe ihn an, und wir sind sofort beim »Du«, obwohl er
shon über siebzig ist. Er erzählt mir, dass er inanziell gut versorgt sei und auf
seinem Anwesen in Portugal auh nihts mehr brauhe, aber er würde irgendwie ein-
fah gerne taushen. Ih sage ihm, dass ih ihn gerne von irgendeinem Gegenstand
auf seinem Anwesen befreien würde, und wir überlegen gemeinsam, was er von mir
dafür bekommen könnte.
»Die Bibel?« - »Nee, danke. Ih hab shon zwei Bibeln aus dem 18. Jahrhundert.«
»Das Gemälde?« - »Nee, danke, noh mehr Kunst passt niht ins Haus!«
»Der Reisegutshein?« - »Ah, ih bin shon so viel gereist, weißt du. Bite niht.«
Peter ist so wohlhabend, dass ihn nihts von meinen Sahen reizt. Ih versuhe ihn
in Erinnerung an die Krokodil-Mutprobe in Australien oder das Kafeesäke-Shlep-
pen in Afrika mit Service-Angeboten am Telefon zu halten, aber Peter wiegelt ab und
verabshiedet sih. Doh bevor er aulegt, maht er noh diesen kleinen Witz: »Mi-
hael, komm doh einfah mal in Portugal vorbei, vielleiht hast du ja eine hübshe
Ukrainerin im Gepäk!«
Ih denke darüber nah. Nein, eine Frau aus Osteuropa für einen Taush geht über-
haupt niht, shließlih betreibe ih hier keinen Menshenhandel. Doh wenig später
dann die glorreihe Idee! Auh wenn ih keine hübshe Ukrainerin mit nah Portugal
nehmen kann, so kann ih sie ihm doh ins Wohnzimmer holen. Das klingt jetzt erst
mal widersprühlih, ist es aber niht.
Zwei Tage später sitze ih auf einem Sofa in einer deutsh-ukrainishen Heir-
atsvermitlung der Stadt Winniza. Die Agenturhein Tatjana erklärt mir ein paar
 
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