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preshen und Paul Bitok überrashend zu shlagen. Die Freude in Deutshland war
damals riesig, da die Kenianer als praktish unshlagbar galten.
Als mir Paul mit einem Foto von der Zielgeraden in der Hand diese Geshihte
erzählt, wird die Stimmung sentimental und ein bisshen traurig. Shließlih musste
Paul noh im letzten Moment seine olympishe Goldmedaille gegen eine Silber-
medaille taushen, und das, obwohl Gold shon in greifbarer Nähe war. Ih frage ihn,
ob das einen gewissen Frust bei ihm hinterlassen habe. Aber Paul sieht alles sehr
positiv und freundshatlih. Er erklärt mir, dass Platz zwei doh viel besser sei als
jeder Platz dahinter. Ih bin beeindrukt, dass er niht, wie so viele andere, nur über
eine Goldmedaille glüklih sein kann. Shließlih sehen doh viele Sportler und auh
Fans shon den zweiten Platz als Niederlage an. Nur Gewinner werden gefeiert, so
kommt es mir zumindest otmals vor in unserer Gesellshat. Ih frage Paul, war-
um er und seine Kollegen damals auf der Zielgeraden eigentlih eine Lüke für Bau-
mann gelassen haben, shließlih häte man diese auh problemlos shließen können.
Paul erklärt mir, dass doh der Shnellste gewinnen soll und es dafür keinen Grund
gegeben habe. Diese Aussagen rühren mih regelreht, so dass ih mir etwas shäbig
vorkomme, als ih wegen eines hypothetishen Medaillentaushs nahfrage. Und Paul
erklärt mir, dass er seine Medaillen niht für eine Million Dollar eintaushen würde,
da ihr persönliher Wert unshätzbar sei.
Ih lasse ihn auf meinem selbstgefertigten 10000-Dollar-Reisegutshein unters-
hreiben, um den Wert noh ein bisshen zu steigern, und fahre mit Satelliten-Install-
ateur Frank zurük nah Eldoret, wo ih den Meister aller Meister, den Champ, den
Guru der Leihtathletik, ganz einfah den Besten der Besten trefe: Moses Kiptanui,
siebenfaher Goldmedaillengewinner und siebenfaher Weltrekordler. Ih kann mih
an seine Karriere noh genau erinnern, als er in den Neunzigern die Leihtath-
letikwelt auf längeren Distanzen einsam dominierte.
Ih trefe Moses in einem riesigen Bürogebäude, im Zentrum des ärmlih
wirkenden Eldoret. Alle Bewohner der Stadt wissen, dass sie diese Investition dem
Helden der Stadt verdanken. Im fünten Stok empfängt mih seine Managerin, die
mih in sein Büro führt, wo ein freundlih grinsender Mann im Anzug sitzt. Es ist
Moses, den ih als Teenager auf so vielen Meistershaten gesehen habe, wo er viele
Weltklasse-Läufer sehr alt hat aussehen lassen. Es kommt sofort zur Taushfrage:
»Moses, würdest du deine sieben Goldmedaillen gegen etwas Tolles taushen?«
»Bestimmt niht!«
»Angenommen es käme jemand mit einem 10000-Dollar-Reisegutshein vorbei.«
 
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