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Daher halte ih in einem ihrer Dörfer, die aus kleinen Lehmhüten mit minikleinen
Shlitzen als Fensterluken bestehen. Auh hier werde ih wieder fröhlih musikalish
begrüßt. Allerdings ausshließlih von Frauen, die ähnlih wie die Datoga mit aufäl-
ligem Shmuk und Tühern bekleidet sind. Sie sagen mir, dass alle Männer zu einem
Fest verreist sind und ih deshalb wihtige geshätlihe Dinge gleih mit ihnen regeln
könne. Ih erkläre ihnen von meinem Taushraush und dem Interesse an Taush-
kulturen. Zwei Frauen des Dorfes, Ngonamuna und Naningoi, erklären mir, wie weit
das Taushen bei den Massai funktioniert.
Sie beide wurden zu ihrer Volljährigkeit von ihren Vätern gegen vier Kühe get-
ausht. Ih denke, dass ih mih aufgrund der sprahlihen Hürden verhört habe und
frage noh einmal hölih nah. Die Antwort ist klar. Bei den Massai ist es gang und
gäbe, dass Frauen gegen Kühe eingetausht werden. Und wenn eine Frau gegen vier
Kühe getausht wird, heißt das, dass sie ein reht gutes Exemplar ist.
Ih denke an Die weiße Massai, in dem eine Deutshe beshreibt, wie sie aus Liebe
zu einem Massai in seinen Stamm zieht. Diesem Beispiel sind später wohl etlihe
weiße Frauen gefolgt. Ih höre hier in Afrika nämlih immer wieder davon, dass
in vielen der Massai-Dörfer plötzlih westlihe Frauen aus Amerika, England oder
Deutshland leben und dort mit einem Massai-Krieger verheiratet sind. Ob sie sih
der oben beshriebenen Taushpraxis wohl vorher bewusst waren?
Shließlih gehe ih zum Geshätlihen über und zeige Ngonamuna und Naningoi
mein Gold, Silber und die Kafeesäke. Sie lahen (ähnlih wie Onuas das mehrfah
tat) und erklären mir, dass Kafeetrinken bei den Massai überhaupt niht in sei. So
verlasse ih auh dieses Dorf, ohne einen weiteren Taush verbuhen zu können.
Kampf ums blaue Gold
Nah einer unglaublih spannenden Wohe in Tansania bin ih von meinem nähsten
Taush noh genauso weit entfernt wie vorher. Ih habe zwar viel über Honig und
Speerspitzen oder »Taushe-Frau-gegen-Kuh-Kultur« gelernt, aber mit dem Taus-
hraush bin ih dadurh keinen Shrit weitergekommen. Ih sitze in meinem fen-
sterlosen Hostelzimmer 108 in Arusha und bekomme wieder dieses unangenehme
Ih-hab-mih-übernommen-Gefühl, das sih shon in Indien beim großen Tuk-Tuk-
Drama in meinem Bauh entwikelt hate. Es ist ein ungutes Gefühl, das mir ein-
zureden versuht, die ganze Reise sei sowieso eine Shnapsidee gewesen.
 
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