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Dann erzählt er mir, dass die jüngere Geshihte des Landes von vielen Krisen ge-
prägt sei. In diesen Situationen habe der Staat Tansania die komplete Kafeeernte
gegen Öl eingetausht, um die Wirtshat Tansanias am Laufen zu halten. Seinen
Aussagen zufolge ging es dabei um riesige Mengen an Taushgütern, die jeden per-
sönlihen Taush weit in den Shaten stellen. Da kann ih mit meinen paar Gold-
stüken wahrsheinlih auh niht wirklih mithalten.
Eine ehte Taushkultur auf privater Ebene gebe es nur noh bei den unzähligen
Stämmen des Landes, da sie otmals weit weg von größeren Städten wohnten und teil-
weise keine Infrastruktur häten, so wie wir sie kennen. In ihren Traditionen spiele
das Taushen daher ot noh eine große Rolle. Das hört sih jetzt doh sehr interess-
ant an. Bei den Stämmen hier in Tansania könnte ih vielleiht meinen Taushraush
auh ein wenig ausleben, denke ih und frage Ulf, den deutshen Honorarkonsul, wie
er das sieht. Inzwishen stehen wir vor einem oiziellen gelben Shild mit der Aufs-
hrit »Bundesrepublik Deutshland«. Ulf führt mih über sein Grundstük, das also
oizielles Hoheitsgebiet unseres Landes ist. Dann zeigt er mir seine Kafeeplantagen,
denn wenn Ulf niht gerade als Honorarkonsul unterwegs ist, handelt er mit Kaffee.
»Ih könnte dir helfen«, wirt er plötzlih ein. Zu meiner großen Überrashung bi-
etet er mir zwei Dinge an:
1. Einen Taush: Kafeesäke gegen meine Arbeitskrat.
2. Seinen Jeep als Leihgabe für eine Taushreise zu den Volksstämmen
Tansanias.
Ih stimme sofort zu und bin überglüklih, dass der Taushraush weitergeht.
Einen Tag später stehe ih vor hundert Kafeesäken, die jeweils sehzig Kilo wiegen
und die ih zu einem ungefähr 25 Meter entfernt stehenden LKW tragen soll, um
meinen Teil des Taushs »Kafeesäke gegen Arbeitskrat« zu erfüllen. Meine Stim-
mung ist sofort auf dem Nullpunkt, da ih seit Anfang des Taushraushs mit akuten
Rükenshmerzen zu kämpfen habe, die gerade erst etwas abgeklungen sind. Aber
als ih zu Ulf hinüberblike, ist mir klar, dass hier ohne Säkeshleppen niht getaus-
ht wird.
So trage ih einen Sak nah dem anderen vom Lager bis zum LKW, mal auf der
Shulter, mal auf dem Rüken und zwishenzeitlih selbst auf dem Kopf. Aber jeder
Sak ist wie ein Shlag ins Gesiht beziehungsweise ein Shlag auf den kränkelnden
Rüken. Selbst andere Tragepositionen wie »Sak hinter mir herziehen« oder »Sak
 
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