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gen dieses entsprechenden Nutzens überzeugend in der landwirtschaftlichen
Praxis eingesetzt werden können.
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Grüne Gentechnik in der öffentlichen Diskussion
3.1 Der Gentechnikdiskurs als „interdisziplinärer Dialog“ am Beispiel Bayern
Christian Dürnberger
Der interdisziplinäre Dialog auf der Suche nach einem Verständnis der
Kontroverse
Über Grüne Gentechnik in der öffentlichen Diskussion zu sprechen, bedeutet in
erster Linie, über eine Kontroverse Auskunft zu geben. Obwohl die Chancen und
Risiken der Grünen Gentechnik mittlerweile seit Jahrzehnten auf gesellschaftli-
cher Basis diskutiert werden, ist weder ein gesellschaftlicher Konsens noch eine
Annäherung der Positionen zu beobachten. Im Gegenteil, es zeigt sich ein
höchst emotionaler, unversöhnter, „ritualisierter Streit mit den immer selben
Argumenten“ [14]. Wo immer nun interdisziplinärer Dialog über Grüne Gen-
technik stattfindet, sprich: wo immer verschiedene wissenschaftliche Diszipli-
nen zum Einsatz von Biotechnologie in der Landwirtschaft zusammenarbeiten,
geht es entsprechend nicht zuletzt um die Frage, wie die Heftigkeit, Emotionali-
tät und Dauer dieser Kontroverse besser zu verstehen sei.
Strukturierungsversuch der Debatte
Für den Philosophen Michiel Korthals kreist die Debatte um die Grüne Gentech-
nik um drei Problemfelder (vgl. [15]): (a) Das erste Problemfeld thematisiert die
möglichen Risiken für die Gesundheit und für die Umwelt. Hier werden also die
naheliegenden Fragen nach den unmittelbaren Auswirkungen der Technik ge-
stellt. (b) Das zweite Problemfeld besteht in sozialen Fragen - beispielsweise
nach den Auswirkungen hinsichtlich des Hungers oder der Machtverhältnisse.
(c) Und das dritte Problemfeld, so Korthals, besteht in einem Amalgam meta-
physischer und religiöser Einwände gegen die Einführung fremder Gene in ein
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