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Das war das
Ende des gotischen Reiches
auf der
Iberischen Halbinsel. Die Sieger marschierten
gleich weiter nach Norden. Zuerst wurde Toledo
eingenommen, der Hauptsitz der Goten. Da alles
gut verlief, kam
Musa Ibn Nusayr
712 selbst nach
Hispania und brachte noch 18.000 Mann Verstär-
kung mit. So ging es dann Schlag auf Schlag: Bis
716 eroberten sie Zaragoza, Pamplona, Barcelo-
na, Gerona und Narbonne, 719 sogar Toulouse.
Innerhalb von sieben Jahren war fast die gesam-
te Iberische Halbinsel erobert, nur das gebirgige
Galicien und Asturien nicht. Der Vormarsch der
Berber endete 732 vor Portier, wo sie die erste
große Niederlage kassierten. 722 hatten sie be-
reits eine Schlacht in den asturischen Bergen bei
Covadonga verloren. In den spanischen Ge-
schichtsbüchern wird diese Schlacht bis heute als
der Beginn der
Reconquista,
der Rückeroberung,
gefeiert. Der lokale Häuptling
Pelayo
gilt seitdem
als Held; in einer asturischen Höhle wurde ihm ein
Denkmal gesetzt.
Aber nicht nur die Berber, die das Land erobert
hatten, sondern auch eine arabische Kultur- und
Oberschicht aus weiter östlich gelegenen Ländern
setzte sich in Hispania fest. Während der Anfangs-
zeit der maurischen Herrschaft wurden Münzen
mit dem Aufdruck
al-Andalus
in Umlauf gebracht.
Dieser Begriff stand für die unter maurischer Ho-
heit stehenden Gebiete, die zunächst von Córdo-
ba aus regiert wurden. Die Grenzen von al-An-
dalus veränderten sich ständig, immer wieder kam
es zu Kriegen. Aber alles in allem waren die Be-
wohner den neuen Herren gar nicht so abgeneigt.
So manche gotische Stadt soll sogar freiwillig die
Pforten geöffnet haben. Die Mauren zwangen die
Bevölkerung zu nichts, niemand musste konvertie-
ren, Christen und Juden konnten ihre Religionen
weiter ausüben.
714, gerade einmal drei Jahre nachdem die
Mauren spanischen Boden betreten hatten, war
auch das
Gebiet um Valencia
unter ihrer Kontrol-