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nem Stuhl. Erst im Laufe der Zeit bildete sich die heutige Form des
Kampfes heraus, wobei das Buch des legendären Pepe Illó über den mo-
dernen Stierkampf eine wichtige Rolle spielte.
Ob Gegner oder Fan, dem Spektakel können und wollen sich nur we-
nige entziehen. Viele Urlauber schauen sich wenigstens einmal eine Cor-
rida an. In den Sommermonaten wird sie jeden Sonntag in vielen Städten
ausgetragen, meist zur klassischen Uhrzeit um 17 U h r. Dies ist übrigens
schon sprichwörtlich geworden, gilt doch eine Verabredung a la hora de
los toros („zur Uhrzeit der Stiere“) als klar umrissener Zeitpunkt - um
17 Uhr eben. In allen touristischen Orten werden Sonderfahrten angebo-
ten, die Plakate hängen unübersehbar überall aus.
Wer sich das Spektakel einmal gönnen möchte, sollte jedoch wenigs-
tens die Grundregeln kennen. Ein unbedarfter Zuschauer kann nämlich
nur eine unaufhörliche Folge von Versuchen, dem Stier irgendwelche
Speere, Degen oder Messer in den Nacken zu rammen, erkennen. Zwi-
schendurch wird noch ein wenig mit dem roten Tuch gewedelt, das
scheint dann alles zu sein. Tatsächlich ist es wesentlich komplizierter. Der
Ablauf ist genau festgelegt, und jede Handlung, jede Körperdrehung hat
ihren Namen.
Am Beginn jeder Corrida steht der Umzug aller Teilnehmer, der pa-
seo, bei dem die Musikkapelle den berühmten Paso Doble spielt. Ange-
führt wird der Zug von Männern in der Tracht des siglo de oro („golde-
nes Jahrhundert“ = 16./17. Jh.). Dann folgen die drei matadore, die je
zwei Kämpfe bestreiten werden; rechts geht der älteste, links der zweit-
älteste und in der Mitte der jüngste. Ihnen folgen die picadores zu Pferd
und die banderilleros. Den Schluss bilden die Helfer in roten Hemden
und blauen Hosen, die nach dem Kampf den getöteten Stier von Maul-
Tercio de la muerte -
der Matador sticht zu
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