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In-Depth Information
Hauses aus. Abendessen wird in einem spanischen Restau-
rant nicht vor 21 Uhr angeboten. Ausnahmen werden
natürlich in den Touristenorten gemacht.
Platzsuche
Wer ein Restaurant betritt, setzt sich niemals direkt an ei-
nen freien Tisch. Ein Kellner wird unverzüglich kommen,
nach der Personenzahl fragen und dann Tischvorschläge
unterbreiten. Sollten alle Tische besetzt sein, wird man ge-
beten, einen Moment an der Bar zu warten. Niemals selbst
zu einem Tisch gehen und fragen: „Ist hier noch frei?“,
auch dann nicht, wenn nur eine Person einen Riesentisch
okkupiert!
In spanischen Bars stellt man sich an den Tresen. Der
Kellner nimmt die Neuankömmlinge garantiert wahr und
fragt nach den Wünschen. Sodann wird das Plätzchen am
Tresen geputzt und ein neuer Aschenbecher platziert,
dann kommen auch schon Speis und Trank. Wer an einem
Tisch Platz nimmt, wartet zwar auch nicht länger, zahlt aber
La propina oder
die Würde des Kellners
Man kennt das. Immer wieder taucht die Frage auf: Wie viel darf oder
muss ich geben? Die Rede ist hier vom Trinkgeld, spanisch: la propina.
Wie viel Trinkgeld also gebe ich? Und wie macht man das eigentlich?
Was heißt zum Beispiel: „Stimmt so!“ auf Spanisch? Keine Ahnung,
aber hier kommt der Trost: In Spanien funktioniert es anders. Egal, ob
im Luxus-Restaurant ein Spitzenmenü mit Geschäftsfreunden auf Spe-
sen genossen oder nur ein Gläschen Bier am Tresen gekippt wird, die
Bezahlung erfolgt grundsätzlich nach dem gleichen Muster. Und da-
mit auch die Frage des Trinkgeldes. Also gut aufgepasst, was nun folgt,
gilt immer.
Der Gast möchte bezahlen und bittet um die Rechnung. „La cuenta,
por favor“ heißt das oder etwas umgangssprachlicher: „Me cobra, por
favor“, was in etwa: „Ziehen Sie es mir bitte ab“ bedeutet. Daraufhin
bringt der Kellner die Rechnung auf einem kleinen Tellerchen. In einem
Sterne-Restaurant kann es auch schon mal ein ledergebundenes Büch-
lein sein oder ein mit Samt ausgeschlagenes Kirschholzkästchen. Aber
meist bleibt es doch ein schnödes Tellerchen, auf das man jetzt den
Betrag legt. Bloß nicht anfangen, die Summen auseinander zu dividie-
ren, nach dem Motto: „ Also, ich hatte zwei Cola, die 25 und einen Sa-
lat.“ In Spanien zahlt einer oder man legt zusammen, fertig. Das Teller-
chen steht nun noch ein Weilchen unbeachtet auf dem Tisch, die Gäs-
te unterhalten sich angeregt weiter. Dann taucht der Kellner auf, mur-
melt ein „Gracias“ und nimmt mal so eben im Vorbeigehen Tellerchen
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