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Interpretation de la Historia de Cartagena, ein
Bestandteil der Ausstellungsserie Puerto de las
Culturas. Dort erfährt man in einer gut gemachten
audiovisuellen Show (Englisch und Spanisch) alles
über die wechselvolle Geschichte der Stadt. Auch
sehr gut gestaltet ist die Muro de la Sorpresa, die
„Überraschungswand“. Dort werden unterschied-
lichste Aspekte der Stadtentwicklung vorgestellt.
Alles sehr modern und gut aufgezogen, ohne den
Betrachter zu überfrachten. Von oben genießt
Cartagena -
die schönste Stadt Amerikas
Nicht nur in Spanien, sondern auch in Lateinamerika gibt es eine
Stadt namens Cartagena. Ihre Ursprünge gehen auf Pedro de
Heredia zurück, einem spanischen Abenteurer, der 1533 im heu-
tigen Kolumbien eine Siedlung an einer weit geschwungenen
Bucht gründete. Schnell wurde dieser günstige Naturhafen am ka-
ribischen Meer zu einem wichtigen Stützpunkt für die Spanier.
Von hier floss ein Großteil der zusammengeraubten Reichtümer
aus den Gold- und Silberminen ins Mutterland. Umgekehrt brach-
ten die Schiffe auf ihrer Rückfahrt schwarze Sklaven aus Angola
mit. Cartagena de las Indias, so der offizielle Name, wurde schnell
zu einem der wichtigsten und wohlhabendsten Orte in Übersee.
Fortdauernde Piratenüberfälle machten den Bewohnern jedoch
das Leben schwer. Erst nachdem Felipe II. eine uneinnehmbare
Festungsanlage erbauen ließ, kehrte Ruhe ein. Die Stadt prospe-
rierte, die Übersee-Spanier bauten großzügige Villen und zeigten
ungeniert ihren Reichtum. Cartagena war dank der Festung die
am besten geschützte Stadt Amerikas.
So blieb es viele Jahre, und selbst nach Kolumbiens Unabhän-
gigkeit Anfang des 19. Jahrhunderts erging man sich nicht in ei-
ner Zerstörungsorgie an allem verhassten Spanischen. Im Gegen-
teil, über all die Jahre wurde der innerstädtische Kern mehr oder
weniger gepflegt und seitdem die UNESCO die Stadt zum Welt-
kulturerbe erklärt hat, wird im Zentrum kein Haus mehr abgeris-
sen. Nirgendwo sind deshalb so viele Gebäude aus der spani-
schen Epoche erhalten geblieben. Man spaziert durch verspielt
verschnörkelte Arkaden, bewundert eine nicht enden wollende
Reihe von mit Blumen geschmückten Balkonen und blickt in kühle
Innenhöfe, wo Springbrunnen leise plätschern und Palmen Schat-
ten spenden. Deshalb nennt man Cartagena de las Indias auch la
ciudad más bella de América - „die schönste Stadt Amerikas“.
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