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Allein reisendeFrauen
Es ist kein Problem, als Frau alleine nach İstanbul zu reisen. In touristischen Stadtteilen wie
Sultanahmet oder westlich orientierten Vierteln wie Beyoğlu, wo auch Türkinnen mit hohen
Absätzen und Minirock über die Gehwege flanieren, fällt die Anmache - wenn überhaupt -
nicht anders aus als in Italien oder Spanien. In konservativen, ärmlichen Vierteln ist jedoch
dezente Kleidung ratsam, um Unannehmlichkeiten vorzubeugen. Für manche Männer dort
gibt es nämlich nur zwei Arten von Frauen: Heilige oder Huren. Zu den Ersteren gehören
ihre verschleierten Gattinnen, Mütter und Schwestern, zu den Letzteren westliche Touris-
tinnen, die - das wissen sie aus Filmen und Erzählungen - leicht bekleidet durch die Gegend
laufen und für Sexabenteuer stets aufgeschlossen sind. Sind solche Frauen dann auch noch
alleine unterwegs, haben sie entweder keinen Mann oder einen unehrenhaften, dem sie of-
fenkundig gleichgültig sind. Verbale Anmachen sind dann keine Seltenheit.
Spricht man Sie an, bleiben Sie formell und höflich, aber vermeiden Sie Freundlichkeit
und Augenkontakt, beides wird gerne falsch interpretiert. Wandernde Hände in überfüllten
Bussen und Straßenbahnen (passiert selten) kommentiert man lautstark - am besten mit dem
Wörtchen „Ayıp!“ (gesprochen etwa „Ajip“). Die wortwörtliche „Schande“ für den Betrof-
fenen wird groß und die Empörung der Umgebung offensichtlich sein.
Restaurants, Lokantas und Cafés stehen Frauen jederzeit offen. Manche Lokale verfügen
über einen abgetrennten Familienbereich (aile salonu), der Männergrüppchen versagt bleibt.
Auch in gehobenen Bars und Diskotheken brauchen Touristinnen ohne männliche Beglei-
tung keine Rüpeleien zu befürchten, unauffälliges Verhalten und angemessene Kleidung
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