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Geht man den Weg, den man gekommen ist, wieder etwas zurück und zweigt dann links
ab in die Çinili Camii Sokak, gelangt man zur Atik-Valide-Moschee (Atik Valide Camii).
Sie ist eines der letzten Meisterwerke des großen Architekten Sinan, 1583 im Auftrag Nur
Banus („Lichtgemahl“), der Gattin Sultan Selims II., errichtet. Ihr Inneres ist sehenswert.
Die Apsis schmücken auch hier feinste İznik-Fayencen. Die Unterseiten der Emporen zier-
en Arabesken in Schwarz, Rot und Gold. Mihrab und Minbar sind kunstvolle Marmor-
arbeiten. Der Weg in die Moschee führt durch einen herrlichen baumbestandenen und nach
Rosen duftenden Vorhof, einen der schönsten İstanbuls.
Folgt man der Çinili Camii Sokak und deren Fortsetzungen weiter Richtung Süden, stößt
man automatisch auf den Karaca-Ahmed-Friedhof (Karaca Ahmet Kabristanı), ein Meer
aus Grabstelen, das von mehreren Straßen durchschnitten wird. Auch ein Nichtmuslim hat
hier seine letzte Ruhestätte gefunden: In einer säulengetragenen Kuppeltürbe wartet das
Lieblingspferd Sultan Mahmuts I. (1730-54) auf den Tag der Auferstehung.
Wer sich für Architektur und Design interessiert, kann nun einen kleinen Abstecher nach
links in die Nuh Kuyusu Caddesi unternehmen. An der breiten Straße ragt, einem Raum-
schiff gleich, die modernste Moschee der Türkei in den Himmel, die 2009 fertiggestellte
Şakirin-Moschee (Şakirin Camii). Für die Innendekoration war erstmals in der Mos-
cheengeschichte des Landes eine Frau zuständig - die İstanbuler Innenarchitektin Zeynep
Fadıllıoğlu, die auch Szenebars designt.
Wer den Abstecher auslässt, folgt für ein paar Meter der breiten Straße zwischen den
Gräberfeldern hindurch (Richtung Harem). Dann führt der Weg über die Selimiye Kışla
Caddesi, die Selimiye Hamamı Sokak, die Selimiye İskele Caddesi und die Karlık Bayırı
Sok. zum İsmail Hakkı Tonguç Parkı, einer kleinen Grünanlage mit ein paar Bänken. Am
Abend sieht man von hier Europa am anderen Ufer im Licht der untergehenden Sonne ver-
glühen.
Von dort gelangt man über Treppen hinab zum Busbahnhof Harem (Fähre nach Eminönü).
Entlang dem Ufer - egal ob zu Fuß oder per Dolmuş - geht es, vorbei an zig Cafés und
dem Kız Kulesi, zurück nach Üsküdar.
 
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