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Yalıs - Bosporusvillen der Hautevolee
Im 17. Jh., als die hohen osmanischen Würdenträger die Ufer des Bosporus als Som-
mersitze entdeckten, entstanden die ersten Yalıs - prächtige Holzvillen, nahe oder
direkt am Wasser gebaut, mit einem eigenen Kai oder Bootshaus ausgestattet, damit
man per Barke sein Domizil ansteuern konnte. Später kamen Yalıs im Stil der ver-
schiedensten Epochen hinzu. Insbesondere die Uferseiten der meist weiß- oder pas-
tellfarben gestrichenen Palästchen sind besonders herausgeputzt. Yalıs dürfen übri-
gens nicht abgerissen werden, sie stehen unter Denkmalschutz.
Emirgân
Benannt ist der Ort nach Emir Khan, einem persischen Prinzen, der die Stadt Eriwan im
frühen 17. Jh. kampflos an das Osmanische Reich abtrat und danach an den Bosporus ger-
iet. Hier wurde er zum liebsten Trinkgenossen Murats IV. Der Sultan, der seinen Untertan-
en Alkohol, Tabak und sogar Kaffee strengstens verbot, hielt es mit seinen Gesetzen weni-
ger genau.
An der Uferstraße, etwas nördlich des Fähranlegers und der örtlichen Moschee mit ein
paar netten Cafés drum herum, liegt in einem kleinen, gepflegten Parkgelände das Sakıp-
Sabancı-Museum (Sakıp Sabancı Müzesi). Es ist untergebracht in einer herrschaftlichen
Villa aus der ersten Hälfte des 20. Jh., die lange Zeit die Sommerresidenz der schwer-
reichen Sabancı-Familie war. An ihrer Spitze stand bis zu seinem Tod im Jahr 2004 Sakıp
Sabancı, der als Sohn eines Baumwollhändlers aus dem südanatolischen Adana eines der
mächtigsten Geschäftsimperien der Türkei aufbaute. Heute wird die Familienholding mit
über 60 Firmen und 30.000 Mitarbeitern von Sakıps Nichte Güler geleitet. Zu sehen sind
nicht nur prunkvoll eingerichtete Salons, sondern auch über 400 meisterliche Kalligraph-
ien - Sakıp Sabancı war überaus kunstinteressiert und baute eine der weltweit größten
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