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AmBosporus (europäische Seite)
Die Festung Rumeli Hisarı
Der Bosporus, die Seele İstanbuls, trennt Asien von Europa und verbindet das Schwarze
Meer mit dem Marmarameer. An seinen Ufern nördlich von Beşiktaş liegen alte, beschau-
liche Fischerstädtchen und vornehme Villenorte - eine bevorzugte Adresse der İstanbuler
High Society.
Boğaz (= Schlund) nennen die İstanbuler ihre Meerenge etwas abwertend. Nicht viel besser
ist die Bezeichnung „Kuh-Furt“, die der Bosporus nach einer antiken Legende erhielt:
Die jungfräuliche Priesterin Io zog sich den Hass der Göttergattin Hera zu, weil sie die
Aufmerksamkeit des Zeus erregt hatte. Aus Eifersucht verwandelte Hera Io in eine Kuh.
Dieser schickte sie eine Bremse hinterher, auf dass die Kuh immer in Bewegung bleiben
und niemals ein ruhiges Stelldichein mit Zeus haben sollte. Auf ihrer Flucht vor dem Insekt
durchschwamm die Kuh den Bosporus. Io soll damit die Erste gewesen sein, die über den
Bosporus die Kontinente wechselte.
Heute tun das tagtäglich Millionen. Tag und Nacht ist die Meerenge voll mit Fähren,
Frachtern, Öltankern, Kreuzfahrtschiffen, Fischkuttern und Ausflugsbooten. Über 50.000
Schiffe (der Lokalverkehr nicht eingerechnet) passieren den Bosporus pro Jahr. Im Winter
haben nicht wenige davon mit der tückischen Wasserstraße zu kämpfen, die an ihrer engsten
Stelle gerade 660 m misst. Stürme peitschen dann die See auf, und meterhohe Brecher sind
keine Seltenheit. Oder es herrscht undurchdringlicher Nebel, und Eisschollen verstopfen die
Fahrrinnen. Das birgt Gefahren. Aber auch auf die Technik alter Schiffe - nur Kriegsschif-
fen darf die Türkei die Durchfahrt verwehren - ist nicht immer Verlass. 2006 versagte das
 
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