Travel Reference
In-Depth Information
Das in den ehemaligen Küchen des Dolmabahçe-Serails untergebrachte Museum zeigt
schöne Alltagsgegenstände aus İstanbuler Sultanspalästen, die dort aus Platzgründen nicht
ausgestellt werden können und nicht selten über 100 Jahre lang in modrigen Kellern vor
sich hin gammelten. Zu sehen gibt es u. a. reich verzierte Kachelöfen, Petroleumlampen,
Küchenkrimskrams, Sektkelche und Likörgläser der trinkfreudigen Sultane, ein speziell für
Abdül Hamit II. angefertigtes Telefon im Rokokostil und vieles mehr.
Dolmabahçe Cad. Das Museum war z. Z. d. letzten Recherche wegen Restaurierung-
sarbeiten geschlossen. Die Wiedereröffnung ist für 2011 geplant.
Dolmabahçe Sarayı (Dolmabahçe-Palast)
In welch pompösem Luxus die osmanischen Herrscher lebten, demonstriert der
Dolmabahçe-Palast am Bosporusufer besser als der Topkapı Sarayı. Seine Räumlich-
keiten stehen nämlich nicht größtenteils leer oder beherbergen irgendwelche Sammlungen,
sondern zeigen noch weitgehend ihr ursprüngliches Interieur. Darunter befinden sich über
280 Vasen, 4500 m² seidene Hereke-Teppiche, exakt 36 Kronleuchter, 58 Kristallkerzen-
ständer und Ähnliches mehr.
In Auftrag gab den Palast Sultan Abdül MecitI. Mitte des 19. Jh., da ihm der Topkapı
Sarayı nicht mehr zeitgemäß erschien. Verantwortlich für den Bau waren der armenische
Architekt Karabet Balyan und sein Sohn Nikoğos. Obwohl man das Osmanische Reich zu
jener Zeit schon als „Kranken Mann am Bosporus“ bezeichnete, schien Geld für den Bau
des Palastes keine Rolle zu spielen: Mehr als 14 t Gold und 40 t Silber ließ der Sultan
allein für die Palastdekoration verarbeiten. Kunsthistoriker finden trotz des Prunks wenig
Gefallen an dem Bau. Für die meisten von ihnen ist der weiße Marmorpalast, ein Stilmix
aus Neorenaissance und -klassizismus, ein geschmackloser, aufgeblasener Klotz.
Wer den Palast besichtigen möchte, muss sich einer Führung anschließen. Zwei Touren
stehen zur Auswahl: Die spannendere führt durch den Mabeyn-i Hümayun (ca. 45 Min.,
Search WWH ::




Custom Search