Travel Reference
In-Depth Information
Yeraltı Camii (Unterirdische Moschee)
Die Moschee aus der Mitte des 18. Jh. besteht aus einem Irrgarten enger, dunkler
Durchgänge und einem Wald gedrungener Säulen. Untergebracht ist sie in einem ehema-
ligen byzantinischen Verlies, das einst, so vermutet man, zum sog. Galatakastell gehörte.
Von hier wurde in Gefahrenzeiten jene Kette über das Goldene Horn hinüber nach Saray-
burnu gespannt, die feindlichen Schiffen die Einfahrt unmöglich machte.
İstanbul Modern
Das in einer Lagerhalle aus dem 19. Jh. untergebrachte Museum für moderne Kunst
braucht internationale Vergleiche nicht zu scheuen. Der Kern der permanenten Ausstellung
zur türkischen Kunst des 20. Jh. rekrutiert sich aus der rund 1200 Werke umfassenden
Sammlung des Unternehmers und Museumsgründers Bülent Ezcacıbaşı. Die Sammlung
spiegelt zugleich den Selbstfindungsprozess der türkischen Kunst wider, der auf die
Jahrhunderte lang dominierende Miniaturmalerei folgte, bei der die Symbolik wichtiger
war als die Darstellung der Wirklichkeit. Erst im 19. Jh. begann man die europäischen
Stilrichtungen zu imitieren, anfangs noch recht unbeholfen, weshalb die türkische Malerei
des 19. Jh. auch als „Primitivmalerei“ bezeichnet wird. Die Auseinandersetzung mit der
europäischen Moderne forcierten in den 1930ern u. a. Exilprofessoren aus Deutschland.
Die Tendenzen zu einer eigenständigen bildenden Kunst kam schließlich durch die Ver-
schmelzung der Ideen westlicher Gegenwartskunst mit der Rückbesinnung auf altherge-
brachte Traditionen wie z. B. der Vorliebe für das Ornament oder der Liebe zum Detail.
Auch bei der jüngsten Generation türkischer Künstler kommt das orientalisch-okzidental-
ische Spannungsfeld zum Ausdruck.
Der Rest der 8000 m² großen Ausstellungsfläche wird für interessante Wechselausstellun-
gen internationaler Künstler genutzt. Zudem bietet das Museum Galerien für Fotografie
und Neue Medien, eine Bibliothek, ein Restaurant und tolle Aussichten auf den Bosporus.
Search WWH ::




Custom Search