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Falls Sie jedoch Glück haben, ist es gerade Sonntagvormittag, und Sie können als
Entschädigung die kleine, versteckt gelegene Panagia-Kirche (Aya Yani Kilisesi) in der
Vekilharç Sokak besichtigen. Dort wird der Besucher von einem Türklopfer in Form einer
gruseligen gusseisernen Hand begrüßt. Die Kirche ist in Besitz der türkisch-orthodox-
en Gemeinde, die sich 1922 vom Griechisch-Orthodoxen Patriarchat abspaltete und von
diesem bis heute ignoriert wird. Nur noch etwa 50 Mitglieder gehören ihr an.
Vorbei an der armenischen Kirche des Hl. Gregor des Erleuchters (Surp Krikor
Lusaroviç Kilisesi) aus der zweiten Hälfte des 20. Jh. - ihr prächtiger Vorgängerbau
musste einer Straßenverbreiterung weichen - gelangt man zur alten osmanischen Kanon-
engießerei (Tophane), ein unübersehbarer, großer Backsteinbau. Heute finden darin gele-
gentlich Kunstausstellungen statt. Der elegante marmorne Tophane-Brunnen (Tophane
Çeşmesi) mit einem weit überhängenden Dach auf der anderen Straßenseite zählt zu den
schönsten Barockbrunnen İstanbuls.
Zwischen der Kılıç-Ali-Pascha-Moschee (Kılıç Ali Paşa Camii) und der Nusretiye-Mos-
chee (Nusretiye Camii) - Erstere ein eher zweitklassiges Werk Sinans, Letztere eine
verschnörkelt-zierliche Barockmoschee aus dem 19. Jh. - laden gemütliche Wasserpfeifen-
cafés auf eine Pause ein. Dem Bosporus zugewandt liegt ein paar Schritte hinter der
Nusretiye-Moschee das Kunstmuseum İstanbulModern . Deutlich weniger Zulauf hat der
benachbarte Sanat Limanı („Kunsthafen“) - zu Unrecht: In der ehemaligen Lagerhalle
werden oft spannende Ausstellungen zeitgenössischer Kunst präsentiert.
Von Tophane bzw. Fındıklı gelangen Sie bequem mit der Straßenbahn nach Karaköy (und
weiter mit der Tünel-Bahn nach Beyoğlu) bzw. Eminönü/Sultanahmet. Von Kabataş, der
nächsten Straßenbahnhaltestelle gen Norden, bringt Sie die „Kurzmetro“ (Fünikuler) hin-
auf nach Taksim.
Man kann aber auch über die bergauf führende Boğazkesen Caddesi wieder zurück nach
Beyoğlu spazieren und dabei einen Blick in die eine oder andere Galerie des Viertels To-
phane werfen. Die neuen Galerien samt zugezogener Kreativszene sind den konservat-
iven Bewohnern des Viertels ein Dorn im Auge. Als im Herbst 2010 mehrere Galerien
 
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