Travel Reference
In-Depth Information
leihen dem Viertel eine entrückt-melancholische Atmosphäre. Oder mit Orhan Pamuks
Worten: „So abgeschottet, orientalisch, geheimnisvoll fromm, pittoresk und mystisch ist
dieses Eyüp, dass es wie eine der Stadt von fremder Hand aufgepfropfte Orientphantasie
wirkt, wie ein türkisch-orientalisch-muslimisches Disneyland.“
Wer lieber gemütlich bergab statt schnaufend bergauf geht, beginnt seine Tour durch Eyüp
in luftiger Höhe. Von der Fähranlegestelle sind es nur ein paar Schritte am Ufer entlang,
bis man die Talstation der Seilbahn hinauf zum Pierre-Loti-Café (Piyer Loti Kahvesi) er-
reicht. Von der Terrasse des Cafés genießt man einen eindrucksvollen Panoramablick über
das Goldene Horn. Der Weg von der oberen Seilbahnstation bergab gen Südwesten - ein
herrlicher Spaziergang vorbei an Tausenden von Grabstelen - bringt Sie fast automatisch
zur Eyüp-Sultan-Moschee (Eyüp Sultan Camii).
Hier beginnt auch die Korutürk Caddesi, die das lebhafte Zentrum des Stadtteils bildet.
Zahlreiche Goldgeschäfte und verführerisch duftende Imbissläden reihen sich dort anein-
ander.
Eine weitere interessante Gebetsstätte liegt ca. 200 m südöstlich der Eyüp-Sultan-Moschee:
die rot-weiße Zal-Mahmud-Pascha-Moschee (Zal Mahmut Paşa Camii). Sie ist über die
Zal Paşa Caddesi zu erreichen, eine schöne, kopfsteingepflasterte Straße, gesäumt von
schattenspendenden Bäumen und alten osmanischen Häusern. Hier konnte Eyüp - früher
ein weit außerhalb der Stadtmauern gelegenes Dorf, heute mit dem Moloch İstanbul ver-
wachsen - seinen ländlichen Charakter über die Zeit retten.
Weit abseits davon, im Norden Eyüps, lohnt zudem das Santral İstanbul einen Besuch.
Das 2007 eröffnete Kunst- und Kulturzentrum am Zipfel des Goldenen Horns ist so ganz
anders als Eyüp: cool und modern.
 
Search WWH ::




Custom Search