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Entlang derStadtmauer
An der Stadtmauer
Vom Goldenen Horn bis zum Marmarameer zieht sich die größte mittelalterliche Stadtmauer
Europas. Im Schatten der über 6 km langen Befestigung liegen bedeutende kulturhistorische
Bauten, allen voran die spätbyzantinische Chora-Kirche.
Der größte Teil des noch heute imposanten Bollwerks entstand in der ersten Hälfte des 5. Jh.
unter der Herrschaft von Theodosius II. und wird deswegen auch „Theodosianische Land-
mauer“ genannt. 1000 Jahre lang, bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen,
galt sie als unüberwindlich. Ein 20 m breiter Graben, der bei Gefahr geflutet werden kon-
nte, bildete das erste Hindernis vor der äußeren Vormauer und der bis zu 5 m dicken inneren
Hauptmauer. Beide waren mit jeweils 96 trutzigen Türmen von bis zu 20 m Höhe versehen.
Heute präsentieren sich weite Abschnitte des Befestigungswerkes in einem ruinösen Zus-
tand. Seit Jahrzehnten finden Rekonstruktionsarbeiten statt - jedoch nicht gerade liebevoll,
meinen Kritiker.
Das bekannteste Stadttor war das Topkapı (Kanonentor), nach dem heute der angrenzende
Stadtteil benannt ist (nicht zu verwechseln mit dem Palast auf der Serailspitze). Den Namen
erhielt es während der osmanischen Belagerung, als es mit der bis dahin größten Kanone
der Welt gestürmt wurde: 50 Paar Ochsen und 700 Mann waren nötig, um sie in Bewegung
zu setzen. Allein eine Kugel brachte ein Gewicht von zwölf Zentnern auf die Waage. Nahe
dem einstigen Stadttor erinnert das Museum Panorama1453 an den Tag, als die Kanone im
Einsatz war.
 
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