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Topkapı Sarayı, zweiter Hof.
Harem
Die Stadt in der Stadt in der Stadt - ein verwirrendes, immer wieder umgebautes und ver-
größertes Labyrinth aus schmalen Gängen und Treppen, dunklen Korridoren und Höfen,
aus über 300 verschachtelten Räumen, Hospitälern, Bibliotheken, Schulen, Bädern usw.
Der auf mehrere Etagen verteilte Harem hatte eine Fläche von insgesamt 6700 m². 70
dunkelhäutige Eunuchen, meist Sklaven aus Afrika, schirmten den Komplex rund um die
Uhr ab. Das Wort harem kommt aus dem Arabischen und heißt „unzugänglich“. Die ein-
zigen Männer, die ihn außer den Eunuchen betreten durften, waren der Sultan und seine
Söhne. Erbaut wurde der Harem in der Mitte des 16. Jh. unter Süleyman I. Die letzte Frau
verließ ihn 1909.
Heute ist der Harem seiner Teppiche und Tücher beraubt, seiner Kissen und Schleier, seiner
Düfte und Musik, seines Zaubers und seiner Macht. Kein Funken mehr von Erotik oder
Exotik. Touristengruppe folgt auf Touristengruppe, und die Litanei der Fremdenführer hallt
von den Wänden wider.
Der Rundgang beginnt beim sog. Equipagentor, dem ehemaligen Liefereingang. Durch
düstere, aber schön gekachelte Wachräume gelangt man in den schmalen Hofderschwar-
zenEunuchen . Dass diese alle kastriert waren, ist übrigens nur ein gern erzähltes Gerücht.
Linker Hand, hinter den Arkaden, lagen ihre Quartiere. Danach betritt man den Kern-
bereich des Harems. Durch den Konkubinengang gelangt man in den etwas größeren, eben-
falls länglichen Innenhof der Sultansfrauen . Gegenüber der dortigen Arkade wohnte die
Kâya kadın, die rechte Hand der Sultansmutter. Ihre Privatgemächer sind nicht immer
zugänglich.
Im Harem
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