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pflichten, der heiligsten islamischen Gebetsstätte ein siebtes Minarett zu spendieren,
um deren exponierten Status zu dokumentieren.
Zur Külliye der Sultanahmet-Moschee gehörten einst auch ein Hospital und eine
Karawanserei. Beide wurden abgerissen. Erhalten sind die Armenküche und die große
Türbe von Ahmet I. Hier ruht der Stifter der Moschee - er starb vermutlich an Krebs
- zusammen mit seiner Frau Kösem (von einem Eunuchen erdrosselt), seinem Sohn
Osman II. (durch Zerquetschung seiner Hoden hingerichtet) und seinem Bruder Murat IV.
(Todesursache ungewiss). Murat IV. lynchte übrigens noch vor seinem Tod seinen Bruder
Beyazıt, der nun neben ihm liegt. Nicht schön, aber so geht man in die Geschichte und Lit-
eratur ein - das Schicksal Beyazıts wurde von Jean Racine in der gleichnamigen Tragödie
aufgegriffen. Diese wiederum wurde Grundlage für Ruggiero Leoncavallos Oper Bajazzo
(1892).
Sultanahmet Meydanı . Moschee tägl. 9-12.15, 13.45-16.15 und 17.00-18.15 Uhr (Fr je-
doch 12-14.30 Uhr geschl.), Türbe tägl. 9.30-16.30 Uhr.
Büyüksaray Mozaikleri Müzesi (Mosaikenmuseum)
Highlight dieses kleinen, aber feinen Museums ist ein Bodenmosaik, das einst ein Gebäude
des Großen Palastes zierte und vermutlich aus dem 6. Jh. stammt. Bei Ausgrabungsarbeiten
in den 50er-Jahren kam es zutage. Die Fundamente des alten Palais lagen einige Meter
unter der Erde. 15 Jahre lang war ein österreichisch-türkisches Forscherteam damit
beschäftigt, das Mosaik extern zu konservieren, bis es wieder an seinen ursprünglichen
Fundort südöstlich der Blauen Moschee zurückgeführt werden konnte. Tierfabeln, Jagdb-
ilder und Szenen aus dem Landleben und der Mythologie sind die Hauptmotive.
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