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Gewohnheit) bilden hingegen die Hadithe, die Überlieferungen der Aussagen und Taten
Mohammeds. Die Sunna wird im Unterschied zum Koran nicht für unfehlbar gehalten.
Propheten
Da die Menschen moralisch schwach und fehlbar sind, schickt Gott ihnen Propheten,
welche die göttliche Botschaft verbreiten, an der sich das Handeln der Menschen orientier-
en soll. Zu diesen Propheten zählt im Islam neben Abraham und Moses u. a. auch Jesus.
Die christliche Auffassung, nach der es sich bei Jesus um den Sohn Gottes handelt, wird
vom Islam nicht geteilt. Die Muslime glauben dagegen, dass sich das Prophetentum mit
Mohammed vollendet hat und der Koran die letztgültige und vollkommenste Offenbarung
Gottes ist.
Islamische Gruppierungen
Streitigkeiten um die Nachfolge des Propheten führten nach Mohammeds Tod zu einer
Spaltung der Muslime in zwei Hauptgruppen: Sunniten und Schiiten . Über 70 Prozent der
Türken sind Sunniten. Die Sunniten sahen im Kalifen den rechtmäßigen Nachfolger Mo-
hammeds und das Oberhaupt der muslimischen Welt. Für die Schiiten (ihr Name leitet sich
vom arabischen Wort Schia für „Partei“ ab) hingegen konnte diesen Führungsanspruch nur
ein Blutsverwandter des Propheten wahrnehmen. Da dieser aber keine überlebenden Söhne
hinterlassen hatte, sahen die Schiiten in Ali, Vetter und Schwiegersohn Mohammeds, und
seinen Nachkommen die legitimen Nachfolger.
Rund 25 Prozent der Türken sind Aleviten (darunter viele Kurden), die der Schia zugerech-
net werden. Mit der Schia iranischer Prägung hat der Alevismus nur die Nachfolgeregel
gemein, lehnt als libertäre Glaubensrichtung jedoch z. B. die Scharia ab. Dieses antiquierte
islamische Rechtssystem beruht auf einer über tausend Jahre alten, nahezu unveränderten
 
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