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DerIslam
Fünfmal am Tag betet der fromme Muslim
Minarette prägen die Skyline İstanbuls. Ständig kommen neue hinzu - als Entschuldigung
dafür, so spöttelt man, dass die Moscheen außer am Freitag meist leer bleiben.
Ganz so verhält es sich nicht. Die Rolle, die der islamische Glaube am Bosporus einnimmt,
ist von Stadtteil zu Stadtteil verschieden. Mancherorts, wie im unbeschwerten, westlich
orientierten Beyoğlu, tendiert er gar gegen null. In anderen Vierteln sind beim Ruf des
Muezzins die Gassen schlagartig leergefegt. Den laizistisch geprägten Regierenden der
Vor-AKP-Zeit waren religiös-fundamentalistische Strömungen stets ein Dorn im Auge. So
ernennt der Staat bis heute die Vorbeter (Imame) und schreibt vor, was gepredigt und in Kor-
ankursen gelehrt werden darf. Aus der strengen Kontrolle wurde jedoch mit der Machtüber-
nahme der islamistischen AKP beidseitiger Zuspruch. Seitdem sprießen neue Moscheen wie
Pilze aus dem Boden, alte werden aufwendig restauriert - kein Wunder bei einem Regier-
ungschef namens Recep Tayyip Erdoğan, der schon die „Minarette als seine Bajonette“
bezeichnete.
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