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tellt. Der Sieger Septimius Severus belagerte die Stadt, ließ ihre Befestigungen schleifen
und massakrierte die Soldaten und Beamten. Kurz darauf aber erinnerte sich derselbe Sep-
timius Severus an die einzigartige taktische Bedeutung der Stadt und ließ sie samt neuen
Mauern wieder aufbauen, größer und prächtiger als zuvor.
Die reiche Geschichte des Orients spiegelt sich im Archäologischen Museum wider
In der ersten Hälfte des 4. Jh. geriet Byzanz erneut in erbitterte Kämpfe um die
Vorherrschaft im Römischen Reich. Einer der Kandidaten war Konstantin, der 306 vom
Militär im Westen zum Augustus ausgerufen worden war. In der entscheidenden Schlacht
bei Chrysopolis (dem heutigen Stadtteil Üsküdar auf der asiatischen Seite) ging er 324
gegen Licinus, den Kaiser des Ostens, als Sieger und Alleinherrscher hervor. Einen Tag
später, am 18. September 324, zog Konstantin I. alias Konstantin der Große in Byzanz
ein, dessen Pracht und Schönheit der einstigen Weltstadt Rom schon längst den Rang ab-
gelaufen hatten.
Konstantin I. traf in den folgenden Jahren aus außenpolitischen und strategischen Gründen,
aber auch aus persönlichen Imagegründen weitreichende Entscheidungen, die darin gipfel-
ten, dass 330 das ehemalige Byzantion unter dem Namen Nea Roma (Neues Rom) als neue
Hauptstadt des Römischen Reiches eingeweiht wurde. Der Kaiser hatte durch ambitionierte
Bauvorhaben der neuen Kapitale seinen Stempel aufgedrückt und allein das Stadtgebiet
um das Fünffache vergrößern lassen. Kein Wunder also, dass sich schon bald Constantino-
polis (also Konstantinopel) als neuer Name durchsetzte. Um die kaiserlichen Anlagen auf
dem Paladin in Rom zu übertrumpfen, wurde der sog. „Große Palast“ gebaut, der sich von
der heutigen Blauen Moschee bis zum Marmarameer erstreckte. Für Jahrhunderte sollte er
der Sitz der Kaiser werden. Heute liegen seine Reste größtenteils Meter unter der Stadtbe-
bauung der osmanischen Epoche.
 
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