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Schwules undlesbisches Nachtleben
Homosexualität ist in der Türkei nicht verboten, aber verpönt, ein Outing führt zu gnaden-
loser Diskriminierung. Die türkische Familienministerin Selma Aliye Kavaf bezeichnete
Homosexualität Anfang 2010 noch als „eine Krankheit, die behandelt werden müsse“. Ho-
mosexualität wird auch als einer der ganz wenigen Gründe akzeptiert, sich vom Militärdi-
enst befreien zu lassen. Das Schwulsein muss dabei oft mit Fotos oder Videos nachgewiesen
werden … Einer Umfrage zufolge haben schon 37 % der türkischen Homosexuellen Ge-
walt erfahren, 89 % der Transsexuellen! Immerhin wurde 2009 erstmals ein Vater, der seinen
schwulen Sohn erschossen hatte, in einem Ehrenmordprozess angeklagt.
Trotz aller Schikanen: İstanbul bietet eine unglaubliche Vielfalt an Clubs und Kneipen,
was v. a. damit zu tun hat, dass türkische Homosexuelle lediglich in die Anonymität der
Millionenstadt İstanbul ausweichen können. Dementsprechend wird auch der Umzug zum
Christopher Street Day von Jahr zu Jahr größer. An ein ausschließlich lesbisches Publikum
gerichtete Kneipen gibt es kaum. Frauen sind aber in den Schwulentreffs stets willkommen.
Wer Türkisch spricht, kann sich im Magazin KAOS GL der gleichnamigen schwul-lesbis-
chen Organisation in Ankara, erhältlich in den großen Buchhandlungen Beyoğlus, einen
Überblick über die Szene verschaffen. Deren Webseite ( www.kaosgl.com ) ist z. T. auch
in deutscher Sprache abgefasst. Touristische Infos, gayfreundliche Hotels u. Ä. findet man
unter www.istanbulgay.com und www.turkeygay.net . Eine auf Schwule und Lesben aus-
gerichtete Reiseagentur ist Pride ( www.turkey-gay-travel.com ) . Die Schwulen-, Lesben-
und Transsexuellen-Organisation İstanbuls heißt Lambda ( www.lambdaistanbul.org ).
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