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Vereinheitlichung von Bemaßungen
Gerade bei Integrationsprojekten, bei denen Systeme länderübergreifend zusammenge-
führt oder gemappt werden sollen, ist die Vereinheitlichung von Bemaßungen eine not-
wendige Aufgabe, um spätere Fehler zu vermeiden. Dies bezieht sich auf die verwende-
ten Maßeinheiten und Währungen. Da dies normalerweise einfache Umrechnungen sind,
sind die abzuleitenden Vorschriften relativ leicht zu erstellen, sobald geklärt ist, welche
Einheiten in dem jeweiligen Quellsystem und welche im Zielsystem verwendet werden. Et-
was komplizierter ist die Arbeit mit unterschiedlichen Währungen, da hier üblicherweise
die auftretenden Währungsschwankungen mit einbezogen werden müssen. Dies erfordert
i. Allg. die Anreicherung durch ein Gültigkeitsattribut (falls nicht ohnehin durch ein ande-
res Attribut ein Bezug hergestellt werden kann, z. B. ein Bestelldatum, ein Aktionszeitraum
o. Ä.) und zumindest tagesaktuelle Umrechnungskurse, damit exakte Werte in das Zielsys-
tem übertragen werden können.
Vereinheitlichung von Skalierungen
Durch Unterschiede in den Anforderungen bzw. Modellierungen können für gleiche Sach-
verhalte verschiedene Skalen verwendet werden.
Nominalskalen werden verwendet, wenn die abgebildeten Werte zwar unterschieden wer-
den können, aber keine natürliche Rangfolge aufweisen, wie z. B. die weiter oben als Bei-
spiele genannten Wertelisten für Geschlecht und Produktkategorien.
Ordinalskalen werden verwendet, um eine bestimmte Rangordnung auszudrücken, wobei
jedoch über den Abstand zwischen den einzelnen Werten keine genaue Aussage möglich
ist, z. B. bei einer Vergabe von Ratingwerten für Lieferanten.
Kardinalskalen werden für solche Werte verwendet, bei denen der Abstand zwischen der
Werten sowie deren Reihenfolge festgelegt ist, z. B. bei Altersangaben, Maßeinheiten oder
Datumswerten.
Die Abbildung verschiedener Skalierungen aufeinander ist zum Teil außerordentlich auf-
wendig und bedarf im Vorfeld genauer Festlegungen durch die Fachabteilungen. Die erar-
beitete Vorschrift sollte in einer Lookup-Tabelle hinterlegt werden. Vor der konkreten Um-
setzung empiehlt sich auch an dieser Stelle ein Data Proiling auf den existierenden Daten
in den Quellsystemen bzw. in Quelle und Ziel, um festzustellen, welche unterschiedlichen
Werte im jeweiligen Attribut überhaupt existieren, wie oft diese jeweils auftreten, welches
die Minimal- und Maximalwerte sind usw. Die Umwandlung verschiedener Skalen ist vor
allem in der Statistik ein übliches Problem und in der entsprechenden Literatur ausführlich
beschrieben.
Vereinheitlichung unterschiedlicher Modellierungsebenen
Wie weiter oben ausgeführt, werden die unterschiedliche Modellierungsebenen (Wert, At-
tribut, Relation), die für einen Sachverhalt verwendet werden, als struktureller Konlikt be-
trachtet, der bei einer Integration zu überwinden ist. So sind vielleicht in einem Quellsys-
tem umfassende Informationen zur Zahlungsweise vorhanden, z. B. eine Relation „Kredit-
karte“ mit den Attributen Kreditkartennummer, Ablaufdatum, Typ usw., die mit der Relati-
on „Bestellung“ verknüpft ist und eine Relation „Rechnung“ mit umfassenden Informatio-
nen, die ebenfalls mit der Relation „Bestellung“ verknüpft ist. Im Zielsystem gibt es dage-
gen nur eine Relation „Bestellung“ mit einem einzigen Attribut zur Erfassung der Zahlweise
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