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und „bdate“ jeweils das Geburtsdatum abgebildet wird, ist ohne weitere Informationen
nicht von vornherein klar.
Strukturelle Konlikte - Strukturelle Konlikte sind zum einen die schon weiter oben als
höherstuige Korrespondenzen beschriebenen Unterschiede im Hinblick auf die Model-
lierung von gleichen Sachverhalten als Relation, Attribut oder Wert. So kann die Zahlart
„Kreditkarte“ für eine Bestellung zum einen als Wert in einem Attribut „Zahlweise“ ab-
gebildet werden oder als Attribut mit einem boolschen Datentyp oder als eigene Relati-
on mit weiteren Attributen wie z. B. Kreditkartennummer, Typ und Gültigkeit.
Zum anderen können auch die als 1:N bzw. N:1 sowie N:M bezeichneten Korresponden-
zen letztlich als strukturelle Konlikte betrachtet werden, da bei der Zusammenführung
bzw. Überführung der Datenbestände Werte nicht einfach übernommen werden kön-
nen, sondern mehr oder weniger aufwendige Operationen erforderlich sind.
Integritätskonlikte - Integritätskonlikte beziehen sich auf die Unterschiede in der Ver-
wendung von integritätssichernden Maßnahmen wie z. B. Constraints (PRIMARY KEY,
FOREIGN KEY, CHECK, UNIQUE, NOT NULL), Standardwerten oder Verwendung von
Mechanismen zur automatisierten Vergabe von Schlüsselwerten . So können z. B. in ei-
nem Quellsystem Informationen in einem nullfähigen Attribut abgebildet werden (und
damit möglicherweise fehlen), im Zielsystem aber zwingend notwendig sein oder im
Zielsystem sind in einem CHECK-Constraint erlaubte Werte als Liste vorgegeben, im
Quellsystem sind diese Werte jedoch gar nicht, unvollständig oder anders verfügbar.
Denkbar wäre beispielsweise, dass in einem System das Attribut „Geschlecht“ mit er-
laubten Werten „männlich“, „weiblich“ modelliert wurde, in einem anderen System
jedoch das Attribut „Anrede“ mit den Werten „Herr“,„Frau“ existiert. Neben dem ver-
wendeten Synonym für die Attributbezeichnung gibt es auch unterschiedliche erlaubte
Werte. Weitere Integritätskonlikte können durch unterschiedliche erlaubte Werteberei-
che, Grenzwerte oder ähnliche Festlegungen entstehen.
Um Konlikte zu identiizieren, ist es oft erforderlich und sinnvoll, die Analyse nicht nur
auf Schema-Ebene zu begrenzen, sondern auch existierende Daten einzubeziehen. Häuig
ergeben sich auch bei scheinbarer Korrespondenz von Attributen (Benennung, Datentyp
und Länge korrespondieren) Konlikte, wenn die gespeicherten Daten genauer betrachtet
werden. Sehr häuig treten auf:
Verwendung von unterschiedlichen Einheiten für Maße, Gewichte, Währungen (z. B.
Maximalgeschwindigkeit als km/h oder mph)
Verwendung von unterschiedlichen Skalierungen (z. B. Nominal-, Ordinal- oder Kardi-
nalskala)
Verwendung
von
unterschiedlichen
Formatierungen
(z. B.
Telefonnummer
mit
der
Struktur + LVW (OVW ) Anschluss oder (LVW ) OVW-Anschluss usw.)
unterschiedliche Verwendung von Feldern (z. B. in Familienname wird zusätzlich der
akademische Grad gespeichert).
Insbesondere solche Konlikte wie die in den beiden letzten Beispielen genannten, treten
vor allem dann auf, wenn klare Regelungen und Standards bei der Arbeit mit den Daten-
banken fehlen.
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