Civil Engineering Reference
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Bei der Rohrleitungsmontage sind die Toleranzen von Bau, Stahlbau, der Grundausrüstun-
gen und der Rohrleitungselemente zu beachten und zu kompensieren. Toleranzbedingte
Anpassarbeiten vor Ort erhöhen allerdings den Montagezeitaufwand.
Besondere Sorgfalt muss bei der Montage von richtungsändernden Rohrleitungselementen
aufgebracht werden. Die hier zulässige Winkelabweichung kann z. B. bei Verbindung eines
geraden Rohrs mit einem Krümmer letztlich zu erheblichen Maßabweichungen in horizonta-
ler oder vertikaler Richtung (je nach Einbaulage des Krümmers) führen. Mit fortschreitender
Montage muss sich daher der Monteur stets durch Messung von der Einhaltung der vorge-
gebenen Maße überzeugen, wobei er im Bedarfsfalle zur Herstellung der Maßhaltigkeit der
Lage der Rohrleitung Justiervorgänge zwischenschalten muss. Die Maßabweichungen, die
sich aus der Summe der Einzeltoleranzen der Bauelemente ergeben, entstehen unabhängig
vom Monteur. Er muss in diesem Fall seine Aufmerksamkeit darauf richten, zur Herstellung
der projektgerechten Lage der Rohrleitung die Abweichungen an geeigneter Stelle zu kompen-
sieren. Von Monteur abhängige Maßabweichungen können während des Montageprozesses
an den Fügestellen der Rohre entstehen. Als Ursachen kommen dafür in Frage:
mangelhafte Schweißnahtvorbereitung,
das Rohrende steht nicht rechtwinklig zur Rohrachse,
der Luftspalt zwischen den zu fügenden Rohrleitungselementen hat längs des Rohrum-
fangs keine konstante Breite.
Zulässige Toleranzen sind in Tabelle 5.7 angegeben.
Tabelle 5.7■ Toleranzklassen, Auszug aus DIN 8570-DH
Grenzmaße für
Nennmaßbereich in mm
30
> 30 …
120
> 1 000 …
2 000
> 4 000 …
8 000
> 12 000
… 16 000
> 20 000
Länge (in mm)
1
4
12
21
32
40
Winkel (in °)
1° 30′
Form, Lage (in mm)
(Ebenheit, Gradheit,
Parallelität)
2,5
14
26
36
40
5.3.3.1■Qualitätssicherung der Fügestellen
Für die Funktionsfähigkeit und Betriebssicherheit der montierten Rohrleitungen ist die
Gewährleistung einer hohen Qualität der Fügestellen der Rohrleitungselemente ausschlag-
gebend. Bei der Herstellung von Schraubverbindungen in der Rohrleitung hat der Monteur
folgende Hinweise besonders zu beachten:
Beim Einbau von Flanschen dürfen deren Dichtflächen nicht beschädigt sein. Schad-
hafte Dichtflächen können insbesondere bei höheren Drücken und Temperaturen zu
Undichtheiten führen, die auch durch das Einlegen neuer Dichtungen nicht mehr beho-
ben werden können. Beschädigte Dichtflächen sind nach Möglichkeit nachzuarbeiten.
Schrauben sind gleichmäßig (z. B. mit dem Drehmomentenschlüssel) kreuzweise an-
zuziehen.
 
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