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Metall-Inertgas-Schweißen (MIG)
Es ähnelt dem WIG-Schweißen, hat allerdings als Elektrode den abschmelzenden Zusatz-
werkstoff. Als Inertgas kommt hauptsächlich Argon, auch mit zugefügten Komponenten
anderer Gase (z. B. CO 2 ), zum Einsatz. Es wird Gleichstrom verwendet.
Metall-Aktivgas-Schweißen (MAG, CO 2 -Schutzgasschweißen)
Das Verfahren stimmt im Prinzip mit dem WIG-Verfahren überein, allerdings dient als
Schutzgas reines CO 2 oder auch mit Argon oder Helium versetztes CO 2 . Es wird nur mit
Gleichstrom gearbeitet. Umfassende Informationen hierzu sind in [54] und [71] zu finden.
Eine Übersicht über die Anwendung der Verfahren enthält Tabelle 5.5.
Tabelle 5.5■ Ausgewählte Schweißverfahren (Auszug nach [54])
Schweiß-
verfahren
Kurz-
zeichen
Anwendungsbereich
Bemerkung
Wand-
dicke
(in mm)
DN
Schweiß-
lagen
Anwendungs-
ort
Gasschmelz-
schweißen
G
≤ 6
≤ 150
eine Lage
Montagestelle,
Werkstatt
nicht für
hochlegierte
Stähle
Elektroden-
handschweißen
E
≤ 6
> 150
Wurzel,
Füll-, Deck-,
Kapplage
Montagestelle,
Werkstatt
> 6
alle
Wolfram-Inertgas-
Schweißen
WIG
alle
alle
Wurzel
Montagestelle,
Werkstatt
alle Stähle
Füll-,
Decklage
hochlegierte
und warmfeste
Stähle
Metall-Aktivgas-
Schweißen
MAG
alle
> 100
Wurzel,
Füll-, Deck-,
Kapplage
Werkstatt
nicht- und
niedriglegierte
Stähle
Metall-Inertgas-
Schweißen
MIG
> 3
> 150
Füll-, Deck-,
Kapplage
Werkstatt
hochlegierte
Stähle
Die Schweißfuge (Tabelle 5.6) kann durch thermisches Trennen oder durch maschinelle
spangebende Bearbeitung hergestellt werden. Die I- und V-Nahtvorbereitung wird bei
geringeren Wanddicken durch Brennschneiden vorgenommen. Bei größeren Wanddicken
und höheren Qualitätsanforderungen an die Naht ist die mechanische Bearbeitung der
Schweißfuge erforderlich. Die Schweißnaht wird in Abhängigkeit von der Wanddicke in
mehreren Lagen aufgebaut: Wurzel-, Füll- und Decklagen. Bei zweiseitiger Zugänglichkeit
zur Naht besteht die Möglichkeit, bei Bedarf die Wurzel zu entfernen und eine Kappnaht zu
schweißen. Zur Sicherung der Nahtqualität kann eine thermische Vor- und/oder Nachbehand-
lung, abhängig von der Wanddicke und dem Werkstoff, erforderlich sein. Das Vorwärmen
verhindert den schnellen Wärmeabfluss aus dem Schweißgut in das kalte Grundmaterial.
Die Wärmenachbehandlung trägt zur Ausbildung des geforderten Gefüges der Schweißnaht
bei und reduziert Schweißspannungen. Für die Wärmebehandlung nutzt der Montagebetrieb
z. B. Ringbrenner, Infrarotstrahler, Glühmatten und Induktionsspulen. Grundsätze für die
Wärmebehandlung sind in den AD-Merkblättern HP 7/1 … 3 angegeben.
 
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