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Die Passfähigkeit der Elemente einer Rohrleitung miteinander wird durch zwei zentrale
Größen gesichert, die in die Maßnormen eingearbeitet sind:
Nennweite: Kurzzeichen DN (frz.: diamètre nominal) (alt: NW)
Die Nennweite wird durch eine Zahl charakterisiert. Sie orientiert sich bezüglich ihrer
Größe am lichten Durchmesser des Rohrs in Millimetern. Sie kennzeichnet aber nur die
Rohrleitung insgesamt. Sie hat keine Einheit, sie darf nicht im Sinne einer Maßzahl zur
Maßeintragung benutzt werden.
Nenndruck: Kurzzeichen PN (frz.: pression nominale) (alt: ND)
Der Nenndruck ist eine gerundete, auf den Atmosphärendruck bezogene Kennzahl, die
sich an der Maßeinheit bar orientiert. Er gibt den Druck an, der bei 20 °C ertragen wird.
Die Nenndrücke sind in DIN EN 1333 festgelegt. Der maximal zulässige Druck eines
Rohrleitungsteils hängt von der PN-Stufe, dem Werkstoff, der Auslegung des Bauteils,
der zulässigen maximalen Temperatur usw. ab.
Elemente mit gleichen DN- und PN-Werten sind mechanisch miteinander fügbar. So sind
z. B. Flansche und Armaturen, die den Aufdruck DN 100 PN 10 tragen, kompatibel, sie
haben die gleichen Anschlussmaße.
DN und PN beruhen auf Normzahl-Reihen . Sie ergeben sich aus der geometrischen Zah-
lenfolge a , ax , ax 2 , ax 3 , …, ax n -1 , … Der Stufensprung x ist konstant von Glied zu Glied der
Reihe. Jede Dekade (1 … 10, 10 … 100 usw.) wird in 10 Intervalle geteilt. Für die erste Dekade
gilt a = 1. Entsprechend der Bildungsvorschrift der geometrischen Reihe muss das letzte
Glied der 1. Dekade bestimmt werden aus der 10. Pote nz des Stufensprunges x , d. h. 10 = x 10 .
Damit ist der Stufensprung zu berechnen: =
10 10 1,258 x . Für die erste Dekade folgen
somit die in Tabelle 1.1 angegebenen Werte. Die zweite Dekade von 10 … 100 ist mit a = 10,
die dritte mit a = 100 zu bilden.
Tabelle 1.1■ Bestimmung der Intervalle in der ersten Dekade
a = 1
x 0
x 1
x 2
x 3
x 4
x 5
x 6
x 7
x 8
x 9
x 10
exakt
1
1,259
1,585
1,995
2,512
3,162
3,981
5,012
6,310
7,943
10,000
abgeleitet
1
1,25
1,6
2
2,5
3,15
4
5
6,3
8
10
Der Vergleich der dezimal-geometrischen Normzahlreihe mit den genormten DN- und
PN-Werten (Tabelle 1.2) zeigt, dass Abweichungen zwischen den theoretischen und den
tatsächlich verwendeten Werten vorhanden sind. Während in einigen Bereichen die Über-
einstimmung gut ist, gibt es im oberen DN-Bereich aus praktischen Erwägungen noch
Zwischenwerte.
Die DIN-Normen enthalten auch Angaben zu den Herstellerlängen , wobei Längenbereiche
und Mindestdurchschnittslänge der Gesamtliefermenge vorgegeben sind (z. B. für Rohre aus
unlegiertem Stahl Bereich 3 … 8 m/Durchschnitt 6 m, Bereich 4 … 12 m/Durchschnitt 8 m).
Außerdem existieren Grenzabmaße für zulässige Längentoleranzen.
Die Kennzeichnung von Rohrleitungen erfolgt durch farblich gestaltete rechteckige Schilder,
die eine in Fließrichtung weisende Spitze haben. Wechselnde Durchströmungsrichtungen zei-
gen zwei Spitzen an. Wortangaben können zur Ergänzung aufgeführt werden. Die Schildfarbe
richtet sich nach DIN 2403. Die Rohrleitungen selbst können neutrale Farben aufweisen.
 
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