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mitive logische Ausdrücke sind Vergleiche und Prüfungen auf Nullmarken. In der
mathematischen Disziplin Aussagenlogik und der darauf aufbauenden Prädikaten-
logik werden Regeln für die formale Verknüpfung von Aussagen definiert (Aus-
sagenkalkül). Dabei » werden Aussagen als formelle Einheiten behandelt, denen ein wohl-
definierter Wahrheitswert zukommt. « 10
Primitive logische Aussagen sind beispielsweise:
kunden_nr = 103
ort <> 'Kayhude'
lieferdatum IS NULL
Verlangt man von Aussagen, dass sie den Wahrheitswert TRUE (»wahr«) ergeben, so
hat dieses den Charakter einer Bedingung. Eine Bedingung kann für ein bestimm-
tes Tupel erfüllt sein oder auch nicht. Wir verwenden für beliebige Aussagen, die
in einer SELECT-Anweisung eingesetzt werden, den Platzhalter bedingung .
Die allgemeine Form der WHERE-Klausel lautet damit:
WHERE bedingung
Alle Tupel, für die der Vergleich das Resultat FALSE (»falsch«) oder UNKNOWN (»unbe-
kannt«) ergibt, erscheinen nicht im Ergebnis. 11
In vielen Fällen kommen solche Bedingungen zustande, indem Werte einer Spalte
mit einer Konstanten (Vergleichswert) verglichen werden. Wir haben dann den
Fall:
WHERE spalte vergleichsoperator vergleichswert
Es sind aber allgemeinere Formen möglich. So kann auf beiden Seiten des Ver-
gleichsoperators eine Konstante, der Wert einer anderen Spalte oder auch ein
berechneter Ausdruck stehen. Die verallgemeinerte Syntax sieht dann so aus:
WHERE ausdruck1 vergleichsoperator ausdruck2
Alle folgenden Beispiele sind zulässig und beschreiben logisch äquivalente Bedin-
gungen:
WHERE mindestbestand = 4
WHERE 4 = mindestbestand
WHERE mindestbestand * 2 = 24/3
Wir vergleichen einmal die Bestellmenge und die Liefermenge bei allen Positionen:
SELECT bestell_nr, artikel_nr, bestellmenge, liefermenge
FROM position
ORDER BY bestell_nr, artikel_nr;
10 Vgl. [Mesc71, Seite 32].
11 Zu dem »unechten« Wahrheitswert UNKNOWN findet sich in Kapitel 2.5 und 4.3.3 Näheres.
 
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