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Die folgenden Kriterien sollen Anhaltspunkte für einen »guten« Datenbankent-
wurf geben. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist bereits die Unterscheidung in ver-
schiedene Datenmodelle, die verschiedene Abstraktionsstufen darstellen. Es ist
auf jeder Stufe angebracht, beim Modellieren der Zusammenhänge so genau wie
möglich zu verfahren und sich nicht zu früh mit Einschränkungen des DBMS zu
arrangieren, die die Umsetzung von Konsistenzbedingungen teilweise gar nicht
zulassen. Immerhin könnte die nächste Version solche Mängel beheben oder man
entscheidet sich doch noch für ein anderes Produkt. Die Regeln, die wir hier nie-
dergelegt haben, sind als Empfehlungen zu verstehen und nicht alle gleicherma-
ßen zwingend. Ein Datenbankentwurf, der nicht jeder Relation einen Schlüssel
zuordnet, ist sicher als schlecht zu bezeichnen. Die Bezeichnung von Attributen
kann hingegen aus verschiedenen Gründen von unseren Vorschlägen abweichen.
Schließlich mag es in der einen oder anderen Firma noch weitergehende und viel-
leicht restriktivere Vorschriften für den Datenbankentwurf geben.
3.5.1 Konzeptuelles Modell
1) Das konzeptuelle Modell ist als Entity-Relationship-Modell oder Klassenmo-
dell nach UML dokumentiert.
2) Für alle Beziehungen sind minimale und maximale Kardinalität in beiden Rich-
tungen angegeben.
3) Falls zwischen zwei Entitätentypen bzw. Klassen A und B mehr als eine Bezie-
hung existiert, werden alle Beziehungen zwischen A und B mit Namen qualifi-
ziert.
4) Der Name einer Beziehung ist nicht identisch mit einer der Rollenbezeichnun-
gen.
5) Werden Rollen zu einer Beziehung angegeben, sind diese in beiden Richtungen
spezifiziert.
3.5.2 Logisches Datenmodell als Relationenschema
1) Domänen sind als eigenständige Datenbankobjekte dokumentiert.
2) Jedem Attribut ist die Domäne zugeordnet, die seine Wertemenge am genaues-
ten beschreibt.
3) Alle Schlüssel sind dokumentiert (als PRIMARY KEY oder UNIQUE ).
4) Alle Fremdschlüssel sind angegeben. Das Verhalten beim Ändern und Löschen
von Vatertupeln ist mit Begründung festgelegt.
5) Alle Konsistenzbedingungen, die nicht mit Schlüsseln, Fremdschlüsseln oder
Domänen zusammenfallen, sind dokumentiert.
6) Auch Konsistenzbedingungen, die mehr als eine Relation betreffen, sind doku-
mentiert.
 
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