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Analyse- und Designmethoden herausgebildet. Hierbei werden Objekte betrachtet,
die nicht nur eine Existenz haben (wie Entitäten), sondern auch ein Ve rh a l t e n . Das
Verhalten wird durch Operationen beschrieben, die ein Objekt ausführen kann,
wenn es eine entsprechende Nachricht (Auftrag) bekommt. Damit werden auch die
Daten und die Algorithmen in einem einheitlichen Schema betrachtet.
Ab Mitte der 90er-Jahre wurden verschiedene Analyse- und Designmethoden zu
einer einheitlichen Methode zusammengefasst, die 1997 als Unified Modeling Lan-
guage (UML) bei der Object Management Group (OMG) zur Standardisierung einge-
reicht und von dieser akzeptiert wurde (vgl. hierzu [Oest98] oder http://
www.oose.de/uml ). In der UML gibt es mehrere Diagrammtypen: Anwendungsfall-
diagramme, Klassendiagramme, Verhaltensdiagramme und Implementierungs-
diagramme. Uns interessieren im Folgenden die Klassendiagramme.
Aus folgenden Gründen ist die UML auch für die Zwecke des Entwurfs relationa-
ler Datenbanken interessant:
Die UML hat sich in sehr kurzer Zeit als anerkannter Standard etabliert.
ER-Diagramme können auf relativ einfache Weise in Klassendiagramme über-
führt werden.
Es gibt Konzepte, die nicht im ERM enthalten sind, die aber dennoch eine große
Rolle bei der Entwicklung relationaler Datenbanken spielen, nämlich die Kon-
zepte Vererbung , Aggregation und Komposition .
Wir werden daher im Folgenden zum einen diejenigen Konzepte der UML einfüh-
ren, mit denen wir ER-Diagramme als Klassendiagramme darstellen können. Zum
anderen werden wir die Konzepte Vererbung, Aggregation und Komposition ein-
führen und zeigen, wie wir Modelle, die diese Konzepte benutzen, in relationale
Datenbankschemata überführen können.
Zu Beginn stellen wir die Notation der ERM und der UML gegenüber. Es ist aller-
dings zu beachten, dass die UML eine mächtigere Semantik hat und daher die ent-
sprechenden Begriffe nicht äquivalent sind, sondern sich in diesem Zusammen-
hang nur entsprechen. So unterscheidet sich ein Objekt von einer Entität dadurch,
dass es neben seiner Existenz auch ein eigenes Verhalten hat. Andererseits kann
ein ERM in ein UML-Modell überführt werden - in diesem Fall wird aus einer
Entität durch das Hinzufügen von Verhalten ein Objekt.
Begriff der ERM
Begriff der UML
Entität
Objekt
Exemplar (instance)
Entitätentyp
Klasse
Entitätenmenge
(extent)
Tabelle 3.1: Vergleich von ERM- und UML-Notation
 
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