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Azulejos - kleine blaue Steine
Azulejos, so werden die großformatigen, aus be-
malten Kacheln zusammengesetzten Wandbil-
der genannt, denen man in Madeiras Kirchen,
quintas und an den Fassaden von Markthallen
und Geschäften begegnet. Die Vermutung, in
dem Begriff stecke das Wort azul, blau, ist eben-
so umstritten wie die Ableitung vom arabischen
az-zulahi, Mosaik-Steinchen. Tatsächlich stammt
die Technik der Fliesenherstellung aus dem heu-
tigen Irak. Mit dem Siegeszug des Islam durch
Nordafrika nach Spanien kam dieser dekorative
und zugleich praktische Wandschmuck auch
nach Portugal.
Mit azulejos verkleidete Böden, Wände und
Kirchturmspitzen sind hervorragend gegen Wit-
terung geschützt. Dies ist sicherlich ein wich-
tiger Grund für den Fortbestand der azulejos bis
in die heutige Zeit. Die Techniken und Motive
haben sich allerdings grundlegend geändert:
Anfangs beherrschten die Fliesenhersteller noch
nicht die Fertigkeit, die verschiedenen auf eine
Kachel aufgetragenen Farben beim Brennen am
Ineinanderfließen zu hindern. Man behalf sich
mit Rillen, die die Motive und Farben gegenei-
nander abgrenzten. So sind die ältesten azulejos
entweder in einem Farbton gehalten, oder ihre
Muster heben sich durch Rillen voneinander ab.
Um das 16. Jh. waren derlei technische Probleme
gelöst, und die azulejos konnten nun mit fantasie-
vollen Mustern geschmückt werden, bei denen
pflanzliche Motive eindeutig dominierten. Vor-
herrschende Farben waren Grün, Gelb und Blau.
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