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Die madeirensische Gesellschaft
im Bild - Porträtfotograf
Vicente Gomes da Silva
Im Jahre 1865 gründete der 1827 geborene Ma-
deirenser
Vicente Gomes da Silva
Madeiras erstes
Fotoatelier in einem kleinen Haus in der Rua da
Carreia in Funchal. Dem passionierten Fotogra-
fen verdankt die Nachwelt eine umfassende Do-
kumentation der madeirensischen Gesellschaft
im ausgehenden 19. Jahrhundert und vor allem
des langsam aufblühenden Tourismus. Die Auf-
nahmen der Kaiserin
Sisi
gehören zu seinen be-
rühmtesten Fotografien und öffneten ihm Tür
und Tor bei der vornehmen Gesellschaft Fun-
chals.
Vicente
porträtierte jeden, der einen Na-
men auf Madeira hatte. Er fotografierte aber
auch einfache Leute wie die Korbschlittenfahrer
von Monte, Marktfrauen, Landarbeiter oder
Schuster.
Vicentes Atelier wurde in ein Museum umge-
wandelt, weitere Aufnahmen von Vicente sind
am Cabo Girão zu sehen.
Architektur
lazars
geprägter Stil heute etwas be-
fremdlich wirkt. Seine Monumental-
statuen schmücken mehrere Parks und
Plätze in Funchal. Die im Franco-Mu-
seum in Funchal ausgestellten frühen
Werke des Künstlers zeigen ihn dagegen
von einer erstaunlich sensiblen Seite.
Der Maler
Henrique Franco
schuf vor
allem impressionistische Porträts. Sein
immer wiederkehrendes Thema sind
Frauengestalten mit harten, von der Ar-
beit gezeichneten Zügen. Ab 1923 mach-
te sich der Expressionismus in seinen
Arbeiten bemerkbar, so in dem Bild „La
Poule noire“, das einen Jungen mit Hen-
ne vor schrillgrünem und -blauem Hin-
tergrund zeigt.
Die Einflüsse der verschiedenen Natio-
nen, die nach Madeira einwanderten
oder hier ihre Geschäfte tätigten, brach-
ten eine Mischkultur hervor, in der das
portugiesische Element mit deutlich bri-
tischen, aber auch nordafrikanischen
und südamerikanischen Strömungen
verschmilzt. Das Zusammenspiel ma-
ghrebinischer und hispano-portugie-
sischer Kunst ist vor allem in den ältes-
ten Kirchenbauten und in der Ausge-
staltung mit
azulejos
(Kachelbildern) le-
bendig.
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