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Geschichte
Ab 1425 wurde Madeira auf Betreiben
Heinrich des Seefahrers systematisch be-
siedelt. Sklaven wurden auf die Insel
verschleppt, legten Zuckerrohrplantagen
an und zogen Bewässerungskanäle (leva-
das). Die Verwaltung wurde dreigeteilt:
1440 erhielt Tristão Vaz Teixeira Machi-
co und die östliche Inselhälfte als Her-
zogtum, vier Jahre später Bartolomeu
Perestrelo Porto Santo als Lehen und
1450 ernannte man Zarco zum Herzog
von Funchal und der westlichen Insel-
hälfte. Fünf Jahre später und 36 Jahre
nach Madeiras Entdeckung besuchte der
venezianische Kauffahrer Ca da Mosto
die Insel und fand ein blühendes Ge-
meinwesen mit ertragreicher Landwirt-
schaft vor.
1478 soll Christoph Kolumbus Madeira
seinen ersten Besuch abgestattet haben.
Der Zuckerhändler und spätere Amerika-
entdecker habe, so erzählt man stolz auf
Porto Santo und Madeira, in den Gewäs-
sern um die Inseln grundlegende Beob-
achtungen über die Meeresströmungen
gemacht, die ihn zu seinen kühnen Plä-
nen inspirierten.
Madeira gehört seit Beginn seiner Be-
siedlung zu Portugal und war nur ein-
mal während einer kurzen Zeitspanne
von Spanien besetzt. Als offizielles Jahr
der Entdeckung Madeiras ist 1419 in die
Annalen eingegangen. Historiker be-
zweifeln allerdings, dass die Inselgruppe
früheren Seefahrern unbekannt gewesen
sein soll. Nicht nur die Eintragungen in
historischen Weltkarten - so die von
1351 im Medici-Atlas und die von 1375
im Katalanischen Atlas von Abraham
Cresques - legen die Vermutung nahe,
dass Madeira bereits vorher bekannt
war. Auch der häufig befahrene Seeweg
entlang der Küste Westafrikas macht es
eher unwahrscheinlich, dass die Insel
der Aufmerksamkeit von Handels- und
Entdeckungsreisenden entgangen sein
soll.
Entdeckung und Besiedlung
1419 war es so weit: João Gonçalves
Zarco und seine Begleiter Tristão Vaz
Te i x e i r a und Bartolomeu Perestrelo, die
im Auftrag des portugiesischen Prinzen
Henrique Expeditionen durchführten,
trieb ein Sturm bei Porto Santo an Land.
Als das Unwetter vorbei war, sichteten
sie ein wesentlich größeres Eiland - Ma-
deira - und setzten über. In der Bucht
von Machico betraten die Inselentde -
cker das Eiland, erforschten die Südküs-
te und erwählten die von Mönchsrobben
bevölkerte Bucht von Câmara de Lobos,
die „Wolfsbucht“, zur ersten Niederlas-
sung auf der „Holzinsel“.
Aufschwung und Niedergang
Ende des 15. Jahrhunderts formierte sich
eine Handelsachse, die Madeira mit den
flämischen Hafen- und Handelsstädten
verband. Zucker wurde vor allem nach
Antwerpen geliefert, und im Gefolge
dieser Entwicklung ließen sich zahlrei-
che flämische Kaufleute in Funchal nie-
der. Der Reichtum des Adels und der
Kaufmannsschicht fand seinen Nieder-
schlag im Bau von Kirchen und Palästen
sowie in deren Ausstattung mit kostba-
ren Möbeln und Porzellan aus allen Tei-
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