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Selvagens
treibt. Deshalb sollten Reisende zu jeder
Jahreszeit mit plötzlichen Umschwün-
gen rechnen und auf ein paar feuchte Ta-
ge eingestellt sein. Schließlich sorgen die
Regenfälle dafür, dass Madeira sich in
immer neue duftende, bunte Blütenklei-
der hüllen kann (siehe auch Kapitel
„Praktische Reisetipps: Reisezeit“).
Fast 300 Kilometer liegen die Selvagens-
Inseln, die verwaltungstechnisch zur
Autonomen Region Madeira gehören,
von der Hauptinsel entfernt. Doch liegen
die insgesamt knapp vier Quadratkilo-
meter großen, eine Kette von Felszacken
bildenden Eilande näher zu den Kanari-
schen Inseln. Der portugiesische Territo-
rialanspruch auf die unbewohnten und
heute zum Vogelschutzgebiet erklärten
Inseln liegt wohl darin begründet, dass
sie Portugals Seehoheit wesentlich nach
Süden erweitern. Auf Selvagen Grande
soll übrigens ein legendärer Piraten-
schatz vergraben sein. Doch obwohl die
Insel nicht groß ist, wurde er bis heute
nicht gefunden.
Passatwinde
Im Zusammenspiel mit der Madeira
durchziehenden hohen Bergkette führt
der Passat zu einem weiteren Phänomen.
Der feuchte Wind staut sich an der Nord-
seite der Insel zu Wolken und regnet
dort stärker ab als auf der dem Wind ab-
gewandten Südseite. An vielen Tagen im
Jahr herrscht morgens in Funchal strah-
lend blauer Himmel. Bis Mittag kommen
die Wolkenbänke zusehends über die
Berge, bis sie schließlich Monte einhüllen.
Dann fällt dort häufig leichter Niesel-
regen, während in Funchal noch ab und
an die Sonne blitzt. Der feuchte Passat ist
die Ursache für Madeiras Pflanzenreich-
tum, da die Niederschläge das ganze Jahr
über verhältnismäßig hoch sind.
Porto Santo ist dagegen eine wüsten-
hafte Insel. Zwar fällt auch hier relativ
viel Regen, durch Abholzung über die
Jahrhunderte hat der Boden aber die Fä-
higkeit verloren, Feuchtigkeit zu spei-
chern, und das Wasser läuft ungenutzt
ins Meer oder muss in Becken gesam-
melt werden.
Klima
Madeira liegt mitten im Atlantik, etwa
auf der Höhe von Casablanca in Marok-
ko. Der Ozean sorgt mit seinem Tempe-
raturausgleich für ein mildes und ange-
nehmes Klima, das keine Extreme
kennt. Im Sommerhalbjahr sorgen die
von den Azoren kommende Meeresströ-
mung und der Nord-Ost-Passat für Ab-
kühlung, so dass es trotz der südlichen
Lage nie richtig heiß wird.
Mit einer „Insel des ewigen Frühlings“
assoziiert wohl jeder Mitteleuropäer
auch ewigen Sonnenschein. Im Falle
Madeiras ist dies jedoch nicht ganz rich-
tig. Die Insel ist das ganze Jahr über ei-
nem recht wechselhaften Wettergesche-
hen ausgesetzt, das neben Sonne immer
wieder Tiefdruckgebiete über Madeira
Klimazonen
Auf Madeira werden zwei Hauptklima-
zonen unterschieden, die Nordseite mit
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