Travel Reference
In-Depth Information
ben. Somit sind unter Wasser Sichtweiten bis
60 Meter möglich, wobei beeindruckende
40 Meter die Norm sind. Diese Transparenz stei-
gert das Empfinden von Räumlichkeit bei den
durch Lava bizarr geformten Riffen. Die Top-
Spots wie Thunriff und Whale Rock beginnen erst
36 bis 37 Meter tief im Atlantik und garantieren
zwar anspruchsvolle, aber unvergessliche Tauch-
gänge, die zum Besten in der Region zählen.
Wer nicht so viel Druck verspüren möchte, fin-
det in geringerer Tiefe im Bereich zwischen 20
und 30 Metern Tauchplätze, die den zuvor ge-
nannten kaum nachstehen: das Barrakuda-Riff
mit einer wunderbaren Unterwasserlandschaft
aus Lavagestein; oder Baixa Cotrim, eine Fels-
insel, die steil aus dem ebenen Sandgrund em-
porsteigt. Besiedelt werden diese Felsriffe von
Gabeldorschen, Congeraalen und Muränen, fer-
ner sieht man Drücker-, Lipp- und Kugelfische.
Wer gern ein wenig aus der Seefahrergeschichte
der Insel erfahren möchte, findet hier mit den
Tauchplätzen „Ankerfriedhof“ und „Kanonen“,
was er sucht.
Getaucht werden kann auf Madeira das ganze
Jahr über, in Porto Santo von Anfang Mai bis En-
de Oktober. Die Wassertemperaturen schwan-
ken in den Sommermonaten zwischen 20 und
25 °C, im Winter ist der Atlantik mit 17 °C deut-
lich kälter.
ter tief gelegenen Meeresgrund hinunter, wo
den Taucher gleich zahlreiche Meerbrassen be-
grüßen. Ein Torbogen im Gestein lässt uns durch
den Lavasporn hindurchgleiten, und über große
Felsblöcke hinweg gelangt man vorbei an
Eidechsenfischen, Meerbarbenkönigen, Gold-
striemen, Lippfischen, Seesternen und Seeigeln
an den Riffabhang, der in ca. 20 Meter Tiefe in ei-
nen Sandboden übergeht.
Wir folgen der Linie zwischen Gestein und
ebenem Sand. Ein Makaronesen-Zackenbarsch
lässt sich nur ungern näher betrachten, er zieht
es vor, sich in den Spalten und Höhlen der gro-
ßen Lavabrocken zu verstecken. Schließlich
knickt das Felsriff nach links ab. Das ist die Stelle,
die uns Jörg, der Basisleiter der Tauchschule Ata-
laia, beschrieben hat. Behalten wir unseren bis-
herigen Kurs bei, müssten wir direkt auf das
Canyon-Riff stoßen. Um Luft zu sparen tauchen
wir auf nur etwa 15 Meter Tiefe über den Sand-
boden hinweg, die einzelnen Gruppen von
Röhrenaalen helfen uns die Richtung auch ohne
Kompass zu halten. Nach mehreren Minuten
über unstrukturiertem Meeresgrund treffen wir
schließlich auf das Canyon-Riff, das bis auf ca.
21 Meter Tiefe hinunterreicht. Die Sicht ist hier
mit gut 20 Meter besser als zu Beginn des Tauch-
gangs. Ein Schwarm Bonitos kreuzt unseren
Weg, bevor wir in einen der engen Canyons ein-
biegen.
Ein Tauchbericht
vom Canyon-Riff vor Caniço de Baixo
Die Einstiegsstelle zum Hausriff befindet sich an
einem aus Lavagestein bestehenden Sporn, der
gestreckt in den Atlantik hinausragt. An der Fels-
wand geht es senkrecht bis zum ca. sieben Me-
(Harald Pittracher)
6
Search WWH ::




Custom Search