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Fleischgerichte
Ein anderes typisch madeirensisches
Gericht sind Napfschnecken (lapas), die
auf Reis oder mit geschmolzener Knob-
lauchbutter serviert werden.
Bekanntestes und bei Touristen wie Ein-
heimischen gleichermaßen beliebtestes
Fleischgericht sind die espetadas: etwa
drei Zentimeter große Rindfleischwür-
fel, die auf einen Metallspieß gesteckt
und gegrillt werden. Bestellen kann
man Lende, aber auch Filet, was sich im
Preis niederschlägt und die Zuberei-
tungsdauer beeinflusst (blutig bis well
done). Das Fleisch ist meist nur mit
Salz, Pfeffer und Lorbeer gewürzt,
manchmal kommt Knoblauch hinzu.
Die Kellner bringen den Spieß direkt
vom Feuer an den Tisch, wo er in Kopf-
höhe vor den Speisenden an einer Hän-
gekonstruktion befestigt wird. Mit Ga-
beln holt sich jeder seine Portion auf
den Teller. Traditionell wurden espeta-
das auf Holzspießen vom Lorbeerbaum
zubereitet, die dem Fleisch ein besonde-
res Aroma verliehen; heute ist man da-
von aber abgekommen.
Zu den Fleischspießen passt am besten
ein gekühlter Landwein. Als typische
Beilage wird frisch aus dem Ofen bolo
de caco gereicht, ein Fladenbrot aus
Weizen- und Süßkartoffelmehl, das teil-
weise aufgeschnitten und mit Knoblauch
garniert auf dem Teller liegt. Eine weite-
re klassische Beilage ist milho frito, ge-
bratene Maispolenta.
Ebenfalls sehr schmackhaft ist carne
de vinha d'alhos, ein über mehrere Tage
in Wein eingelegtes, mit Lorbeer und
Knoblauch gewürztes und anschließend
gebratenes Schweinefleisch. Zu besonde-
ren Gelegenheiten, z. B. wenn die ganze
Familie zusammenkommt oder bei
kirchlichen Festtagen, kommt ein gebra-
tenes Spanferkel (leitão assado) auf den
Tisch.
Desserts
Ob Obst, Pudding oder Kuchen, zum
Abschluss der Mahlzeit darf man die
Desserts nicht vergessen. Für Papaya-
Pudding (pudim de papaia) werden die
Früchte püriert und mit Sahne verfeinert.
Im Obstkorb liegen Maracujas, Mangos,
Bananen und Annonas (Peruäpfel) ne-
ben Äpfeln, Trauben und Orangen.
Der Stolz der Madeirenser ist der Ho-
nigkuchen (bolo de mel). Der dunkle
und süße Kuchen darf nicht mit Metall
in Berührung kommen, muss also statt
mit der Gabel mit den Händen gegessen
werden. Wegen seiner Haltbarkeit ist er
auch ein beliebtes Mitbringsel.
Lokale und Restaurants
Neben den auch für Funchal obligatori-
schen Schnellrestaurants kann man zwi-
schen einer ganzen Reihe von Speiselo-
kalen unterschiedlicher Preiskategorien
wählen. Bedienung und Steuern sind
stets im Preis inbegriffen, an Trinkgeld
gibt man um die zehn Prozent.
Die Bars - in Portugal einfache Lokale
- haben Theken, an denen Sandwiches
verkauft werden, teils bereits fertig ange-
richtet, teils kann man sich den Belag
selbst zusammenstellen lassen.
Einfache Landgasthöfe servieren
herzhafte Fleischgerichte. In den Bergen
findet man Restaurants, die am Wochen-
ende viele Madeirenser anziehen. Die
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