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Lässigkeit, die in der Inselhauptstadt be-
sonders deutlich spürbar ist und daran
erinnert, dass Nordafrika näher ist als
Europa. In den Cafés von Vila Baleira,
beim Hähnchengrill in Camacha, in der
Weite des Südostens - überall ist diese
Stimmung zu spüren. Deshalb: Auszeit
vom Strand, Roller oder Auto gemietet
und ab zur Inseltour - es lohnt sich!
Überblick
Die nur 42 Quadratkilometer große In-
sel Porto Santo liegt etwa 43 Kilometer
nordöstlich von Madeira und ist von
dessen Nordküste bei klarem Wetter als
recht flache Silhouette über dem Meer
sichtbar. Weder an Größe noch an Höhe,
geschweige denn an üppiger Vegetation
kann sich Porto Santo mit Madeira mes-
sen. Der lediglich 517 Meter hohe Pico
do Facho bietet den regenschwangeren
Wolken, die von den Passatwinden her-
beigetragen werden, keinerlei ernst zu
nehmendes Hindernis. Sie überqueren
Porto Santo und laden ihre wertvolle
nasse Fracht lieber am 1800 Meter ho-
hen Zentralgebirge der Nachbarinsel ab.
Von der Natur ist Porto Santo nicht
begünstigt, und ebenso scheinen seine
Bewohner von eher einfältigem Wesen -
so behaupten es jedenfalls die Madeiren-
ser, die ihre Nachbarn abfällig profe-
tas (Propheten) nennen. So gutgläubig
waren die Portosantesen, dass sie im
16. Jahrhundert mit großer Begeisterung
einem geistig verwirrten Schäfer folgten,
der das nahe Ende der Welt predigte und
seinen Adepten eigenartige Anweisun-
gen gab: Sie sollten nicht arbeiten und
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sich mit Essen und Trinken versorgt mit
ihm zum Gebet zurückziehen. Dem
Schäfer wurden Wunderheilungen ange-
dichtet, das öffentliche Leben indes er-
lahmte bei all der Frömmigkeit. Von Ma-
deira wurde schließlich Hilfe geschickt
und der falsche Prophet verhaftet. Die
Portosantesen hatten damit ihr Fett und
ihren Spitznamen weg. Sie würden je-
dem hinterherlaufen, der ihnen das
Blaue vom Himmel verspricht, wird be-
hauptet.
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