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Entlang der steil abfallenden Hänge ist er
aber teilweise von Zäunen oder Gebüsch
gesichert.
Immer wieder bieten sich schöne Aus-
blicke. Besonders beeindruckend sind
die von Wind, Wetter und Meer geform-
ten Felsinseln, dort, wo die Ribeira da
Janela in den Atlantik mündet.
Nach einer knappen halben Stunde
kommt man an einem zweiten Levada-
Rechen vorbei. Wenige Minuten nach ei-
ner alten Materialseilbahn quert man ei-
ne Felswand und steigt über ein Bach-
bett. Man fühlt sich wie in einem Mär-
chenwald, so dicht wachsen hier Farne,
Moose und knorrige Bäume.
Nach etwa 40 Min. Gesamtwanderzeit
fallen die Hänge steil ab, der schmale
Weg ist aber großteils mit einem Draht-
zaun gesichert. An steilen Hängen ent-
lang führt der Weg neben der Levada in
eine düstere Schlucht. Man durchquert
sie und steht nach einer guten Stunde am
ersten Tunneleingang. Auch wenn er
sehr bedrohlich aussieht und der Aus-
gang fern ist, man sollte sich ein Herz
fassen und weitergehen. Denn am ande-
ren Ende und nach 250 m Dunkelheit
wartet eine unvergessliche kesselartige
Schlucht mit steilen, moosbewachsenen
Felswänden, von denen überall das Was-
ser heruntertropft. Man verlässt den
Kessel durch einen zweiten, kürzeren
Tunnel (ca. 100 m) und passiert nach gut
15 Min. ein Wasserhaus, hinter dem der
dritte Tunnel etwa 100 m lang ist. Nun
geht es Schlag auf Schlag: Tunnel 4
(30 m), Tunnel 5 (80 m) und Tunnel 6
(20 m). Gut eine Stunde hinter der Mär-
chenschlucht geht es nun durch einen
nur 5 m langen Tunnel und dann ist erst-
mal Schluss. Häufig ist der achte Tunnel
geflutet.
Das Wasser der Levada schwappt
über die niedrige Begrenzungsmauer auf
den parallelen Pfad und dort steht es
dann bis zu 40 cm tief. Wer stabile Ba-
deschuhe dabei hat ist gerettet. Wander-
stiefel und Socken ausziehen, in die Ba-
delatschen schlüpfen, Regenzeug an und
hinein ins 1,5 km lange nasse Vergnü-
gen. Wer meint, dass das Wasser nur von
unten käme, wird nach der Hälfte des
Weges durch Moria eines besseren be-
lehrt. Immer wieder ergießen sich Was-
serfälle in voller Breite des Tunnels auf
die Wanderer und als ob das nicht reich-
te, spritzt es auch noch aus den Haarris-
sen des Felsens mit Druck von der Seite.
15-20 Min. sollte man für die Durch-
querung rechnen. Dann kommt sofort
der vorletzte Tunnel (etwa 400 m lang).
Hinter ihm gelangt man an einen Weg-
weiser, der nach Lamaceiros 12 km, zum
Levada-Ursprung 3 km ausweist, und
kurz danach an ein Wasserhaus. Hier
geht der Weg ab, hoch zum Fonte do Bis-
po (ca. 2 Std.). Etwa 30 Min. sind es nun
noch zum Levada-Ursprung und durch
den letzten und zehnten Tunnel (120 m).
Mauern und Felsen leiten das Wasser
mehrerer reißender, hier zusammenflie-
ßender Gebirgsbäche in die Levadas,
blank poliertes Gestein liegt, wie von
Riesen zusammengeworfen, in den
Flussbetten und zeugt von der Allmacht
des Wassers. Grün und dicht bewachsen
zeigen sich die Hänge des engen Talkes-
sels - im Gewand des ursprünglichen
Inselbewuchses. Nach der verdienten
Pause geht es auf demselben Weg zu-
rück.
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