Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Wichtig:
Diese Tabelle geht davon aus, dass jedes Risiko mit mittleren oder größeren Auswirkungen zu elimi-
nieren oder zu verringern ist. Untersuchungen zeigen, dass nach Großbränden mehr als zwei Drittel
aller betroffenen Unternehmen selbst Jahre nach dem Ereignis (Kundenverlust!) noch in Insolvenz
geraten. Zudem zeigt die Erfahrung, dass gerade Ereignisse, die als höchst unwahrscheinlich oder
sogar „unmöglich“ eingestuft werden, in der Praxis eben doch vorkommen.
Die Brandschutzplanung basiert auf einer Risikoanalyse wie oben beschrieben.
Ihre Aufgabe ist, herauszuinden, wie das festgelegte Schutzziel mit möglichst
ökonomischem Mitteleinsatz zu erreichen ist. Das Resultat dieser Arbeit ist das
Brandschutzkonzept.
Dabei sind unter anderem folgende Faktoren zu berücksichtigen:
Physikalische Gesetzmäßigkeiten (Feuerentwicklung, Rauch,
Flammenausbreitung, Umwelteinlüsse usw.)
Gebäudestruktur (Bausubstanz, Geometrie, Fluchtwege, Lüftungen,
Infrastruktur wie Energiekanäle, Installationen usw.)
Randbedingungen des Gebäudebetreibers (ixe und variable Brandlasten,
Prozesse, Personalorganisation usw.)
Das Brandschutzkonzept liefert also die Antwort auf die Frage: „Welche Brand-
schutzmaßnahme ist wie zu realisieren, damit das Risiko bei möglichst gerin-
gem Mitteleinsatz minimiert wird?“ Das Brandschutzkonzept wird meist in
Absprache mit einem Sachverständigen erstellt, der auch an der Abnahme des
Gebäudes beteiligt ist.
Die zuständigen Behörden, Versicherer oder Unternehmer müssen beurtei-
len, ob die im Brandschutzkonzept vorgesehenen Maßnahmen die gesetzten
Schutzziele erfüllen.
In der Regel werden solche Expertisen auf folgenden Grundlagen abgestützt:
Expertenurteil (üblich, jedoch kaum zuverlässig)
Geltende Vorschriften und Richtlinien (oft ungenügend bei Spezialfällen)
Deterministische Berechnungen (Brandsimulationen, thermodynamische
Modelle)
Probabilistische Analysen (Risikoermittlung, die auf Wahrscheinlichkeits-
rechnungen beruht, ähnlich der oben in diesem Abschnitt beschriebenen
Methode)
2.7.4 Simulation von Bränden, Berechnungsverfahren
Zur Validierung von nicht standardkonformen Brandschutzkonzepten gibt
es mehrere Verfahren, unter anderem einige unterschiedliche Simulations-
rechenverfahren. Allen diesen Verfahren wird ein individueller Gebäudeplan
zugrunde gelegt. Dieser wird dann mit vermuteten Brandszenarien unter
Berücksichtigung von
verschiedenen Brandstoffklassen
außerordentlichen Brandstoffkombinationen
Brandentwicklung
 
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